Lyrikerin Elisabeth Lichter tot
Sie starb vor einer Woche im Alter von 89 Jahren
Heidelberg. (RNZ) Die Lyrikerin Elisabeth Lichter, Mitglied im Künstlerinnenbund Gedok Heidelberg, starb am Dienstag vor einer Woche im Alter von 89 Jahren. Lichter wurde in Schwerte (Westfalen) geboren. Zum Studium der Germanistik und der Geschichte führte ihr Weg nach Heidelberg, wo sie bei Professor Paul Böckmann über "Wort und Bild in den Dramen Barlachs" promovierte. Das Leben mit Familie und vier Kindern füllte die ersten Jahre nach dem Studium aus, später arbeitete sie als Lehrerin. Seit dem Tod ihres Mannes lebte sie allein in Wieblingen.
In einem Nachruf der Gedok heißt es: "Sie war für viele Kollegin und Freundin. Ihr großes Wissen um Literatur, Geschichte und Theologie sowie ihre Lebensklugheit werden sehr fehlen. Ihre tiefgründigen Gedichte, die das ganze Leben umfassten, sei es die Liebe zur Natur, der Kunst, dem Glauben und den Menschen, haben sehr berührt. Sie war ein bescheidener Mensch, offen, ehrlich, zugewandt und mitfühlend. Das Schreiben war ihr ein lebenslanger Begleiter." Seit 2003 veröffentlichte Lichter ihre Lyrik im Geest-Verlag, darunter das folgende "Einbinden lassen":
Sich einbinden lassen
von dem erfahrenen Gärtner
in einen bunten Strauß
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Geringen Anteil am Leuchten der Farben aber
die Blüten tragen die Köpfe höher
weil sie auf andere treffen
die ihnen nah
Unter der Wärme des einigenden Bandes
träumen alle ihren eigenen Traum