Der typisch rötliche Neckartal-Sandstein erstrahlt in neuem Glanz: Der Turm der Providenzkirche ist wieder gerüstfrei – im Juni soll auch das Gotteshaus wieder öffnen. Foto: Behrens
Von Anica Edinger
Heidelberg. Besucher verboten: Schon seit September 2019 bleiben die Türen der protestantischen Providenzkirche mitten in der Altstadt geschlossen. Denn bei der umfangreichen Sanierung des barocken Gotteshauses traten während der Arbeiten am Dachtragwerk des Langhauses und des Chors an der darunter liegenden Stuckdecke gravierende Schäden zutage. Seither finden dort auch keine Gottesdienste mehr statt. Doch schon im Juni 2020 könnten sich die Türen zur Providenzkirche wieder öffnen. Denn laut dem Dekanat der Evangelischen Kirche sollen dann die Sanierungsarbeiten beendet sein.
Das teilte das Dekanat am Donnerstag mit – und zwar aus aktuellem Anlass. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg verkündete, dass die Providenzkirche ihr "Denkmal des Monats" im Februar ist. "Vom frisch sanierten Turm leuchtet der erneuerte Neckartal-Sandstein typisch rötlich, die Wände strahlen in Weiß", heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung. Für ebenjene Turmsanierung spendete sie bereits im Jahr 2018 50.000 Euro.
Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf insgesamt rund 1,3 Millionen Euro. "Die umfassende Sanierung einer solch bedeutenden Kirche ist ein Großprojekt, das eine Kirchengemeinde alleine kaum stemmen kann", erklärt Rainer Prewo, Vorstandsvorsitzender der Denkmalstiftung, ihren Beitrag. Seit 2017 wurde der Turm von Gerüsten umstellt – denn dort war Gefahr in Verzug: Am Turmkranz waren die Sandsteine porös und bröselten herab. Das Gerüst ist mittlerweile entfernt, der Trum fertig. Doch damit sind die Sanierungsarbeiten an der Providenzkirche längst nicht abgeschlossen. Zunächst stehen die Dachdeckerarbeiten an. Ende März sollen sie voraussichtlich fertig sein.
Je nach Witterung fänden dann laut Evangelischer Kirche noch kleinere Putz- und Malerarbeiten am Kirchenschiff statt. Den Kran und die Außengerüste könne man hoffentlich Ende März beziehungsweise Anfang April abbauen. Auch die Reinigungs- und Restaurierungsarbeiten an Stuckdecke, Wänden und Ausstattung im Inneren der Providenzkirche werden ebenfalls bis Ende März andauern.
Im Eingangsbereich finden ebenfalls Reinigungsarbeiten und Farbrestaurierungen statt. Die Sockelbereiche der Außenwände bekommen einen Kalkputz. Nach Abbau der Einhausung der Orgel wird diese gereinigt und überholt – es ist die älteste, die in einer Heidelberger Kirche steht. Nach einer Grundreinigung in der Kirche bekommen die bestehenden Wand- und Deckenleuchten neue einheitliche Glühbirnen.
Laut Evangelischer Kirche stehe auch noch "eine komplette Innensanierung mit einer Gesamtkonzeption des Kircheninnenraumes mit einem geänderten Nutzungskonzept sowie geändertem Heizungs- und Lichtkonzept an". Doch dies könne man erst in Zusammenhang mit dem Neubau des maroden Gemeindehauses angehen.