Der Lange Anger bleibt gesperrt
Gemeinderat bestätigte "Entwidmung" am Gadamerplatz - Grüne Meile als Alternative

Heidelberg. (dns) Jetzt ist es amtlich: Der Lange Anger in der Bahnstadt bleibt zwischen Gadamerplatz und Pfaffengrunder Terrasse für den Kraftverkehr gesperrt. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend die entsprechende Umwidmung der Straße beschlossen. Das war nötig, weil Anwohner im April erfolgreich vor Gericht gegen die Sperrung vorgegangen waren.
Die Verwaltung hatte im September 2019 die Durchfahrt durch das Teilstück untersagt, da es zu einem "Schleichverkehr" von der Eppelheimer Straße in die Speyerer Straße gekommen sei, betonte Baubürgermeister Jürgen Odszuck im Gemeinderat. Den wolle man verhindern – auch um die Schulkinder zu schützen, die die Bahnstadtschule am Gadamerplatz besuchen.
Doch die Sperrung stößt vielen Anwohnerinnen und Anwohnern bitter auf, da sie nun Umwege fahren müssen. Deshalb hatten CDU und "Heidelberger" nochmal gemeinsam beantragt, auf das Durchfahrtsverbot zu verzichten. "Das kommt für uns einer Kapitulation des Verkehrsmanagements gleich", erklärte Larissa Winter-Horn (Heidelberger). Denn so teile man die Bahnstadt und provoziere Ausweichverkehr. "Deshalb fordern wir ein neues Gesamtkonzept für den Verkehr im Stadtteil." Bis dahin solle man auf "verhältnismäßige Maßnahmen" setzen, fügte Matthias Kutsch (CDU) hinzu – und den Abschnitt zunächst mal nur zum verkehrsberuhigten Bereich erklären.
Die große Mehrheit des Gemeinderates unterstützte jedoch die Stadtverwaltung bei ihrem Vorgehen. "Wir haben jetzt schon ein sehr gutes Verkehrskonzept in der Bahnstadt", betonte Felix Grädler (Grüne), der selbst dort lebt und arbeitet. Die Sperrung der Straße erhöhe die Aufenthaltsqualität in dem gesamten Bereich. "Kommen Sie mal vorbei in die schöne Bahnstadt und sehen Sie selbst!", forderte er die Ratskollegen auf.
Außerdem gebe es seit April mit der Grünen Meile eine Möglichkeit, den Langen Anger zu umfahren, ohne auf die Eppelheimer Straße ausweichen zu müssen. "Dieses Teilstück wird also nicht für den Verkehr benötigt", so Grädler.