Dr. Daniel Körting (l.) erläuterte Bürgermeister Markus Haas die Abläufe in seiner Corona-Schwerpunktpraxis. Damit Patienten mit Corona-Verdacht oder einer Covid-19-Erkrankung nicht in die Praxisräume kommen müssen, wurde für sie ein Weihnachtsmarkthäuschen zur Untersuchungs- und Abstrichstelle umfunktioniert. Foto: Jürgen Hofherr
Waldbrunn. (hof) Das Coronavirus ist immer noch da, und die Infektionszahlen steigen aktuell massiv an. Für viele Bürger stellt sich die Frage, wie man im Falle einer möglichen Infektion vorgehen muss, um sich einem Corona-Test zu unterziehen oder medizinische Hilfe rund um eine mögliche Infektion zu erhalten.
Dafür gibt es in Baden-Württemberg eigens ausgewiesene Schwerpunktpraxen, die Patienten mit Symptomen als kompetente Anlaufstellen zur Verfügung stehen. Eine davon ist die Hausarztpraxis von Dr. Daniel Körting im Ärztehaus Strümpfelbrunn. Aufgrund der aktuellen Entwicklung informierte sich Waldbrunns Bürgermeister Markus Haas dieser Tage vor Ort über die neue Schwerpunktpraxis. Im Neckar-Odenwald-Kreis stehen insgesamt acht solcher Schwerpunktpraxen zur Verfügung.
Die Praxis in Strümpfelbrunn ist darauf ausgerichtet, Infektpatienten bzw. Personen mit Verdacht auf eine Corona-Infektion oder bestätigter Covid-19-Erkrankung strikt getrennt von anderen Patienten zu untersuchen und zu behandeln, erläuterte Körting die Konzeption. Nach Maßgabe des Robert-Koch-Instituts sollen aktuell Abstriche bei Erkältungsbeschwerden jedes Schweregrades, unabhängig von Risikofaktoren, bei allen Patienten vorgenommen werden. Wichtig dabei sei, so Körting, dass Erkältungspatienten nicht ohne vorherige Anmeldung in die Praxis kommen. "Die telefonische Anmeldung ist zwingend erforderlich", so der Allgemeinmediziner.
Damit die Patienten mit möglichen Covid-19-Symptomen nun gar nicht mehr in die Praxis kommen müssen und um der kalten Jahreszeit gerecht zu werden, stellte durch Vermittlung von Bürgermeister Haas der Strümpfelbrunner Ortsvorsteher Lothar Reinhard ein Weihnachtsmarkthäuschen als Unterstand zur Verfügung, das entsprechend ausgestattet und an der Rückseite des Ärztehauses aufgebaut wurde.
Körting nutzte den Besuch des Gemeindeoberhaupts, um seinen Dank an Ortsvorsteher Reinhard für dessen Einsatz und Unterstützung auszudrücken. Ohne dessen Hilfe würden sich die Testungen weitaus schwieriger gestalten, erklärte Körting.
Wenn nun ein Abstrichtermin vereinbart wird, nehmen Arzt oder medizinische Fachangestellte in Schutzausrüstung in dem Unterstand einen Abstrich. Derzeit müsse man täglich zwischen fünf und 20 Tests abarbeiten. Bis das Testergebnis vorliegt, könne es je nach Auslastung des Labors bis zu 48 Stunden dauern. Die Patienten werden von der Praxis umgehend über das Testergebnis informiert. Auch über die Corona-Warn-App könne das Testergebnis übermittelt werden, erklärte der Mediziner.
Körting wies beim Besuch von Bürgermeister Haas darauf hin, dass die Hausarztpraxis trotz ihrer Funktion als Corona-Schwerpunktpraxis nach wie vor bei allen Erkrankungen offen stehe und geplante Termine unbedingt weiter wahrgenommen werden sollen. Niemand müsse Angst vor einer erhöhten Ansteckungsgefahr in der Praxis haben.
Abschließend stellte der Allgemeinmediziner klar, dass es für Patienten deutlich riskanter sei, Praxisbesuche zur Abklärung von Beschwerden oder zur Kontrolle chronischer Erkrankungen aus Angst vor einem Corona-Infektionsrisiko zu vermeiden.