Am Hohenstaufen-Gymnasium können die in Quarantäne geschickten Schüler morgen, am Mittwoch, bereits wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren. Die meisten der neun nach Hause geschickten Lehrer sind bereits wieder im Dienst. Symbolfoto: pa
Von Felix Hüll
Eberbach. Am Mittwoch sollen die Sechstklässler bereits wieder zum Präsenzunterricht erscheinen können, die wegen eines nachgewiesenen Corona-Falles am Hohenstaufen-Gymnasium in Quarantäne geschickt worden waren. Die Umstände dieser Pandemie-Gegenmaßnahmen hatten vergangene Woche in Eberbach für Besorgnis und Unmut gesorgt.
Von neun Lehrern des Gymnasiums, die das Gesundheitsamt ebenfalls in Quarantäne geschickt hatte, ist die Mehrzahl bereits wieder im Klassenzimmer zurück. Dies berichtet Schulleiterin Oberstudiendirektorin Anja Katzner.
Sie erinnert nochmals an den Ablauf der Ereignisse: ein Kind aus einer sechsten Klasse war ab 30. September wegen Krankheitsanzeichen zu Hause geblieben. Als die Erkältungsmerkmale nicht abflauten und weitere Indizien dazu kamen, wurde das Kind auf eine Infektion mit Covid19 getestet. Das Testergebnis lag vergangenen Donnerstag vor.
Das Nachverfolgen von möglichen Infektionsketten führte zu folgender Quarantäne-Anordnung des Kreis-Gesundheitsamts: Die Schulklasse des Kindes sowie die Kinder, die mit ihm außerhalb der Klasse gemeinsam Religions- und Fremdsprachenunterricht hatten sowie neun Lehrkräfte wurden für 14 Tage unter Quarantäne gestellt. Weil diese Zeitspanne ab dem Zeitpunkt des letzten Kontakts mit dem Positiv Getesteten berechnet wird, galt sie bereits von 30. September an bis 13. Oktober.
Direktorin Katzner hatte am Tag nach der Quarantäne-Anordnung am Freitag Elternbeiratssitzung an der Schule und konnte auch auf diesem Wege Elternvertreter und Eltern informieren, sodass sich weitere Rückfragen besorgter Eltern an der Schule in Grenzen hielten. Über WhatsApp-Gruppen hatten sich Mütter und Väter bereits am Donnerstag ausgetauscht. Weil sie vom Gesundheitsamt keine ihnen ausreichende Information erhalten hatten sie sich an die Test-Schwerpunktpraxis Dr. Nuding in Eberbach gewandt.
Ärztin Sarah Haaß dort berichtet auf Nachfrage, dass man nach Gesprächen mit den Eltern 24 Corona-Tests vorgenommen habe, deren Ergebnisse mittlerweile alle vorliegen. Sie wurden den Betreffenden auch schon zugestellt. HSG-Direktorin Katzner stellt fest, dass es bislang nur diesen einen Positiv-Fall an der Schule gibt. Daher stehe der Rückkehr der Schüler in den Präsenzunterricht morgen, am Mittwoch, nichts entgegen.
Katzner ist froh darüber, dass die Eltern des infizierten Kindes "alles richtig gemacht haben", das vermeintlich erkältete Kind gleich zu Hause behielten und nach dem Corona-Test sofort Gesundheitsamt und Schule verständigten.
Gleichwohl hat die Schule bereits den Online-Fernunterricht vorbereitet und stellt Kindern, die keine entsprechenden Digitalendgeräte zu Hause zur Verfügung haben, entsprechende Computer leihweise zur Verfügung. Für die ausgefallenen Lehrkräfte am Freitag und die restlichen drei, vier Pädagogen, die bis heute in der Quarantäne bleiben mussten, wurden schulintern Vertretungslösungen gefunden, "wie bei herkömmlichen Krankheitsfällen von Kollegen auch", so Katzner.
Bei den Busunternehmen wie Stadtwerke Eberbach oder Firma Mechler, Mudau, verweisen die Verantwortlichen auf das Hygienekonzept, die Maskenpflicht und die seit Wiederaufnahme des Schulbusverkehrs nach dem Lockdown vorgenommenen Reinigungen der Fahrzeuge "jeden Abend sowie öfter je nach Umlauf", so Michael Sigmund von den Stadtwerken.
Bei beiden Unternehmen sei schon nach Pfingsten bemerkt worden, dass jetzt weniger Schüler den Bus nutzten und wohl das Elterntaxi übernommen habe, so Busunternehmer André Mechler. Michael Sigmund erwähnt, dass die Stadtwerke derzeit eine Zählung der Nutzer vornehmen, darüber aber noch keine Ergebnisse vorliegen.
Info: Wer sich als Busnutzer, als Eltern oder überhaupt wegen der Covid19-Infektionen Sorgen macht, wird auf allgemein informierende Seiten der Behörden verwiesen: Das Kultusministerium informiert unter www.km-bw.de/Coronavirus, das Sozialministerium unter www.sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/gesundheit-pflege/gesundheitsschutz/infektionsschutz-hygiene/informationen-zu-coronavirus/. Die Hotline des Kreisgesundheitsamtes ist (0 62 21) 522 - 1881. Sie ist aber vor allem für Menschen gedacht, die bereits Symptome bei sich feststellen und sich nach dem weiteren Vorgehen erkundigen wollen.