Ortschaftsrat Dominik Nintscheff und Ortsvorsteher Achim Helm (v.l.) freuen sich über die neue Internet-Option in Lindach. Foto: Nolten-Casado
Von Barbara Nolten-Casado
Lindach. "Endlich mit Highspeed online!", versprechen derzeit Plakate und Werbebanner in den Lindacher Straßen und Flyer in den Briefkästen. Wie bereits in mehreren Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis ist das im bayrischen Freising ansässige privatwirtschaftlich tätige Unternehmen Overturn Technologies GmbH mit seinem Produkt "AvioDSL" nun auch in den Eberbacher Ortsteilen Unterdielbach und Lindach angetreten, die Bewohner mit "hochwertigen Breitbanddiensten" zu versorgen. Die Vorarbeiten dafür und die Prüfungserfordernisse seitens der Eberbacher Stadtverwaltung sind weitestgehend abgeschlossen.
Nun heißt es für Overturn, im Rahmen einer Vorvermarktung 50 der insgesamt 81 Lindacher Haushalte für den Abschluss eines entsprechenden Vertrages zu gewinnen. Dabei stehen potenziellen Privatkunden vier verschiedene Optionen von DSL16 bis DSL100 zur Verfügung. Sie bieten jeweils eine Internet-Flatrate, eine Telefon-Flatrate für das gesamte deutsche Festnetz sowie ISDN für zwei Sprachleitungen und bis zu zehn Rufnummern inklusive an. Bestehende Telefonnummern können behalten werden.
Realisiert werden soll die neue Internetversorgung der Lindacher durch AvioDSL mittels einer Richtfunkanlage, die an einem Mast bei Krösselbach installiert wird. Von dort gelange das Signal per Richtfunk zu einem Empfänger am Dorfgemeinschaftshaus, von dem aus es ins Netz der Telekom eingespeist werde, wie der Overturn-Projektleiter für den Breitbandausbau Rhein-Neckar/Odenwald, Rainer Wolf, bei einem Vor-Ort-Termin mit Ortsvorstehe Achim Helm und Ortschaftsrat Dominik Nintscheff informierte.
"Die fehlende Glasfaserstrecke wird ersetzt durch die Richtfunkanlage", so Wolf. "Die ist genauso leistungsfähig." Die Verteilung des Signals an die Haushalte erfolge über die vorhandenen Telefonleitungen. Für den Anschluss seien keine Umbaumaßnahmen in Häusern oder auf Grundstücken erforderlich. Einrichtungsgebühren würden nicht erhoben. Allerdings sei die Anschaffung eines Routers erforderlich. Die einmaligen Kosten dafür beliefen sich auf circa 85 Euro.
Geschwindigkeitsbegrenzungen, wie die Lindacher sie bislang immer wieder hinnehmen mussten, sind bei AvioDSL nach Aussagen von Rainer Wolf in der Regel nicht zu erwarten. Obgleich auch er dafür nicht garantieren kann: "Bei hohem Verbrauch, zum Beispiel jetzt bei Corona, wo die Leute vermehrt im Home-Office arbeiten, kann das schon mal schwanken."
Bis 31. Januar 2021 bietet Overturn den Lindachern einen Vertrag zu Sonderkonditionen, sprich reduzierten Preisen in den ersten sechs Monaten, an. Die Bindungszeit der Verträge liegt laut Wolf im Regelfall bei zwei Jahren. Auch um den reibungslosen Anbieterwechsel will sich die Freisinger Firma kümmern. Sollten bis zum Stichtag 31. Januar die erforderliche Zahl an Anmeldungen vorliegen, so kann spätestens im April mit dem neuen Highspeed-Internet in Lindach gerechnet werden. Komme die Zahl von 50 Teilnehmern nicht zustande, so könne nicht ausgebaut werden. "Weniger rechnet sich für uns nicht", erläutert Wolf. Die erforderlichen Investitionen lägen im fünfstelligen Bereich, "wir betreiben das selbstfinanziert, wir erhalten keine Förderung durch die Kommunen".
Info: Für Fragen zum AvioDSL-Anschluss in Lindach ist das Team von Overturn über die kostenlose Hotline 0800 / 2846 375 erreichbar. Für persönliche Beratung steht Rainer Wolf – auch über die Feiertage – unter der 06274 / 88 94 000 zur Verfügung.