Bettina Greif. Foto: privat
Von Martina Birkelbach
Eberbach. "Besondere Zeiten erfordern besonderes Engagement. Guten Abend liebe Corona-Freiwillige", schrieb Bettina Greif (Foto: privat) bereits am Montagabend an alle, die sich als Helfer für Fahrdienste und die Organisation von Impfterminen für Über-80-Jährige gemeldet haben.
Greif hatte sich auf unseren Aufruf, der aus einer Idee eines Eberbachers nach unserem Artikel in der Silvesterausgabe "Telefon-Termine für Corona-Impfung sind kaum zu bewältigen" entstand, als Koordinatorin für eine solche Gruppe bereit erklärt.
Bereits am Montagabend waren es schon vier Helfer, die sich über unsere Zeitung gemeldet haben. Da momentan allen Anrufern der Nummer 116117 von der automatischen Telefonauskunft erklärt wird, dass aufgrund fehlender Impfdosen derzeit keine Impftermine gemacht werden können, besteht das Hilfsangebot der Corona-Freiwilligen laut Greif erst einmal darin, "diejenigen, die bereits einen Termin haben, nach Heidelberg ins Patrick-Henry-Village (PHV) zu fahren sowie weitere freiwillige Helfer in die Gruppe aufzunehmen".
Der Eberbacher, der selbst als freiwillige Fahrer agiert, hat bereits zwei Fahrten ins Heidelberger PHV für Ende Januar und Mitte Februar übernommen. Auch die beiden Formulare des Robert-Koch-Instituts (RKI) werden durch die Gruppe an diejenigen verteilt, die sie nicht runterladen können. "Ich habe schon ganz schön zu tun", sagt Greif. Weitere Mails und Telefonate gingen bei ihr ein, sie hatte einiges Organisatorisches zu regeln. Insgesamt haben bis gestern Nachmittag drei Ehepaare und eine Einzelperson um Hilfe gebeten. Die Helfergruppe besteht inzwischen aus fünf Personen.
So gerne Greif dieses freiwillige Amt übernommen hat und so lobenswert es auch ist, dass sich schon so viele Freiwillige gemeldet haben, so wäre das alles eigentlich doch Sache des Landes.
Stadträtin Greif hat deshalb auch eine Mail an MdL Albrecht Schütte geschickt, in dem sie unter anderem anfragt, ob es nicht "ökologisch und ökonomisch sinnvoller wäre", wenn ein Impf-Team nach Eberbach käme, um beispielsweise in der Mehrzweckhalle die Impfungen der Ü-80-Jährigen durchzuführen.
"Die alten Menschen müssten nicht umständlich mit der Bahn oder mit dem Auto nach Heidelberg fahren, sofern sie überhaupt einen Fahrer finden", teilt sie dem Landtagsabgeordnetem mit und betont, dass das Prozedere "so was von umständlich ist, und ohne Unterstützung in den meisten Fällen gar nicht zu meistern".
Als denkbare Alternative wäre für Greif ein längerer Zeitraum für mehrere Impfungen im PHV, "wo man von Eberbach aus mit einem Bus eine größere Anzahl an Menschen zum Impfen fahren könnte". Die Antwort Schüttes steht noch aus.
Info: Koordinatorin Bettina Greif ist unter der Telefonnummer 0176/612 89883 zu erreichen.