Heddesbach. (fhs). Am Sonntag, 10. November, wählt Heddesbach einen neuen Bürgermeister. Die rund 395 Wahlberechtigten stimmen über die Nachfolge von Hermann Roth ab. Diesen Freitag, 25. Oktober, ab 19 Uhr stellen sich die vier dafür vom Wahlausschuss zur Wahl zugelassenen Kandidaten offiziell bei einem gemeinsamen Termin im Bürgersaal des Heddesbacher Rathauses vor. Drei der vier Bewerber haben auf unsere Anfrage reagiert und vorab Materialien zur Veröffentlichung übermittelt.
Die Bewerber sind (in alphabethischer Reihenfolge) Heinz Beisel, Karl Lösch, Volker Reibold und Martina Tavaglione.
Heinz Beisel hat kein Foto zur Verfügung gestellt.
> Heinz Beisel hat weder Porträtfoto noch Lebensdaten für eine Veröffentlichung außerhalb Heddesbachs zur Verfügung gestellt. Im Amtsblatt wird er als Kraftfahrzeugmeister aus Heddesbach aufgeführt, der 1956 geboren ist.
> Karl Lösch (62) ist seit 1990 zuständig für die Verwaltung der Gemeinde Heddesbach in allen Bereichen (Einwohnermeldeamt, Bau-, Ordnungs- sowie Standesamt etc.). Er ist in Schönau geboren und wohnt dort, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder sowie zwei Enkel.
Nach einer kaufmännischen Ausbildung und dem Wehrdienst war Lösch bei der Stadt Heidelberg beim Abwasserzweckverband Heidelberg angestellt und wechselte 1986 zum Gemeindeverwaltungsverband Schönau.
Karl Lösch. Foto: privat
In Heddesbach wirkte er u.a.mit beim Neubau der Wasseraufbereitungsanlage und der Teichkläranlage, beim Sanieren des Wasserhochbehälters und der Ortskanäle, beim dorfgerechten Ausbau der Ortsstraßen, der Sanierung des Rathauses, der Erweiterung des Feuerwehrgebäudes, dem Beschaffen von Feuerwehrfahrzeugen, der Umwandlung des Sparkassengebäudes zum Bürgertreff, beim Neuordnen der Trinkwasserversorgung, bei Bebauungsplanverfahren und bei vielen kleineren Maßnahmen.
In den nächsten Jahren würde Lösch gern zum Abschluss bringen die Neuordnung der Abwasserbehandlung mit einer ertüchtigten aber weiter eigenen Kläranlage, damit die Gemeinde wie bei der Neuordnung der Wasserversorgung ihre Eigenständigkeit behält.
Weitere Ziele Löschs sind ein eigener Kindergarten, das Restaurieren der Gehwege entlang der Hauptstraße, eine neue Wasserleitung in der Sommergasse und gleichzeitige Neugestaltung dieser Gasse und des oberen Bereichs der Königsberger Straße im Zuge des Landessanierungsprogramms und die Flurbereinigungsmaßnahme "Hesslich". Privatwaldbesitzer möchte Lösch stärken, indem von Land Städten gefordert wird, den Erhalt der Wälder, der insbesondere auch der Naherholung der Einwohner der Ballungszentren dient, durch geeignete Maßnahmen zu fördern. Funklöcher im Mobilfunknetz will Lösch beseitigen, da der ländliche Raum hier unterversorgt sei. Trotz dieser Pläne möchte er die bisherige "solide Finanzpolitik" fortsetzen.
Volker Reibold. Foto: privat
> Volker Reibold (63) arbeitet als Betriebsschlosser beim örtlichen Getränkehersteller Falter und ist Nebenerwerbslandwirt. Reibold ist seit 1994 Gemeinderat und seit über 25 Jahren in den Heddesbacher Vereinen aktiv.
Aus dieser Tätigkeit sieht sich Reibold "bestens vertraut" mit den aktuellen wie zukünftigen Themen der Gemeinde, listet aber auf seinem Wahlkampf-Flugblatt nicht eigens Details dazu auf. Reibold möchte Heddesbach "familienfreundlich" halten, für eine "gute Infrastruktur und Nahverkehrsanbindung" sorgen und betont die Eigenschaften "Unabhängigkeit" sowie "Naturverbundenheit".
Als langjähriger Schöffe beim Amtsgericht Heidelberg reklamiert Reibold zudem "unparteiisches Urteilsvermögen" für sich.
Martina Tavaglione. Foto: privat
> Martina Tavaglione (42) ist stellvertretende Ortsvorsteherin in Schönmattenwaag und stellt sich als Angestellte im Schulwesen vor. Sie möchte in die Fußstapfen ihres Großvaters Karl Fischer treten, der 24 Jahre lang bis 1985 Gemeindeoberhaupt war. Tavaglione wohnt in Flockenbusch, ist verheiratet und Mutter von drei Kindern. Ihre Eltern Peter und Sylvia Fischer wohnen in Heddesbach.
Tavaglione nennt Kenntnisse in Mitarbeiterführung und betriebswirtschaftlichen Abläufen, und sie blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Kommunalpolitik auf Gemeinde- und Kreisebene zurück.
Ihr geht es um Daseinsvorsorge, Förderung des Ehrenamts und Unterstützung der Vereine. Wichtig ist Tavaglione der Austausch mit der Partnergemeinde Obernberg am Brenner, den sie wieder aufleben lassen möchte.
Tavaglione möchte Heddesbach für junge Familien attraktiv machen, um die Bevölkerungszahl in Zukunft stabil zu halten und das Dorf zukunftssicher zu machen.
Angesichts sehr günstiger Bauplatzpreise und der Odenwald-Landschaft sieht Tavaglione das Dorf als optimalen Wohnort für Pendler in die Metropolen an, die mit der S-Bahn in kurzer Zeit Heidelberg und Mannheim erreichen.
Tavaglione will aufbauend auf der Arbeit des scheidenden Bürgermeisters Hermann Roth und des derzeitigen Gemeinderats die Kläranlage ausbauen und und den ins Auge gefassten Kindergarten-Neubau angehen.
Als einen Schritt in die richtige Richtung sieht sie die Taktverdichtung auf der Linie 685 zwischen Wald-Michelbach und dem Hirschhorner S-Bahnhof, die ab dem Dezember-Fahrplanwechsel greift. Mit der stündlichen Anbindung Richtung Wald-Michelbach sind später auch die dort angesiedelten weiterführenden Schulen gut für Heranwachsende erreichbar, weist sie auf einen weiteren positiven Aspekt der besseren Busverbindung hin.