Im Hinblick auf die vom Land beabsichtigte Deckenerneuerung in den Ortsdurchfahrten von Großeicholzheim und Seckach im Zuge der Landesstraßen 520 und 583 plant die Gemeinde Seckach die Kanalsanierung, die Optimierung der Wasserversorgung und die Erneuerung der Gehwege in diesen Bereichen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 2 276 000 Euro. Jetzt muss zunächst die Entscheidung über die Zuschussanträge abgewartet werden. Foto: Liane Merkle
Seckach. (lm) Nach Seckach und Großeicholzheim wird nun auch auf Gemarkung Zimmern, zumindest anteilig, ein Solarpark entstehen. Nachdem die Firma juwi AG aus Wörrstadt ihre Planungen im September dem Gremium vorgestellt hatte, beschloss der Seckacher Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans "Winterberg", der zwölf Hektar umfasst. Vorgestellt wurden in der Sitzung auch die Planungen für die Kanalsanierung, die Optimierung der Wasserversorgung und die Erneuerung der Gehwege im Vorfeld der vom Land angekündigten Deckenerneuerung in den Ortsdurchfahrten von Großeicholzheim und Seckach.
Wie Bürgermeister Thomas Ludwig eingangs betonte, wolle die Gemeinde Seckach die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines großflächigen Solarparks in einem landwirtschaftlich benachteiligten Gebiet der Gemarkungen Seckach und Zimmern schaffen. Die Photovoltaik-Freiflächenanlage werde im Bebauungsplan ergänzt durch Nebenanlagen, Einfriedungen und Erschließungswege.
Das Plangebiet befindet sich, wie aufgezeigt wurde, südlich der Ortslage Seckach und nördlich des Waidachshofes in den Gewannen "Am kleinen Winterberg" (Seckach) und "Winterberg" (Zimmern) und befindet sich ausschließlich in Privateigentum, wodurch ein Gemeinderatsmitglied von Beratung und Beschlussfassung ausgenommen war.
Der Gemeinderat stimmte der Aufstellung des Bebauungsplanes zu. Die Kosten für die Aufstellung trägt der Antragsteller bzw. Betreiber der Anlage.
Zustimmend zur Kenntnis nahm der Gemeinderat die Absicht der Gemeindeverwaltung, im Vorfeld der vom Land angekündigten Deckenerneuerung in den Ortsdurchfahrten von Großeicholzheim und Seckach die Kanalsanierung, die Optimierung der Wasserversorgung und die Erneuerung der Gehwege anzustreben und dafür Förderanträge zu stellen. Die einzelnen Maßnahme wurden von Diplom-Ingenieur Marco Rieß vom Adelsheimer Planungsbüro Sack und Partner erläutert.
Für die Sanierung von Kanälen in den jeweiligen Straßenabschnitten wären, wie mitgeteilt wurde, 1.355.000 Euro aufzuwenden, für die Optimierung der Wasserversorgung rund 236.000 Euro und für die Erneuerung der Gehwege 685.000 Euro. Die Gesamtsumme beläuft sich damit auf 2.276.000 Euro, wovon 1.373.000 Euro auf Seckach und 903.000 Euro auf Großeicholzheim entfallen.
Nach der Zustimmung zum Maßnahmenkatalog müsse, wie informiert wurde, mit den Ausschreibungen so lange gewartet werden, bis über die Zuschussanträge für Kanal und Wasser (voraussichtlich im Frühjahr 2019) und für die Gehwegerneuerung (Juli 2019) entschieden ist. Bürgermeister Ludwig wies schon mal darauf hin, dass es bei der Realisierung der Vorhaben sicher zu größere Umleitungen und Behinderungen kommen wird, die man aber in Kauf nehmen müsse, wenn man die Straßen- und Gehwegsituation endlich verbessern wolle.
In der Diskussion sprach Ratsmitglied Alexander Winter die hohen Ausgaben an, die man derzeit auch bei anderen Projekte wie Kindergarten und Leichenhallen habe. Laut Bürgermeister Ludwig müsse man unter Umständen an eine Kreditaufnahme denken.
Gebilligt wurde im weiteren Verlauf der Sitzung die Bildung von Haushaltsresten aus dem Rechnungsjahr 2017 wie von Kämmerer André Kordmann vorgeschlagen. Die Ausgabereste im Vermögenshaushalt belaufen sich damit auf 718.700 Euro, die Einnahmereste im Vermögenshaushalt auf 374.900 Euro.
Weiterer Tagesordnungspunkt war die Feststellung des Jahresabschlusses des Eigenbetriebs "Wasserversorgung Seckach" für 2017. Wie zu dem Zahlenwerk informiert wurde, schloss das Rechnungsjahr des Versorgungsbetriebs mit einer Bilanzsumme von 2 248.008 Euro ab. Die Summe der Erträge belief sich auf 489.791 Euro, die der Aufwendungen auf 515.966 Euro, sodass sich ein Jahresverlust in Höhe von 26.175 Euro ergeben hat.
Die Wasserversorgung Seckach deckt derzeit ihren Wasserbedarf für die Ortsteile Seckach und Zimmern durch den Bezug von Bodenseewasser sowie für den Ortsteil Großeicholzheim durch die Förderung von Wasser aus dem eigenen Tiefbrunnen "Kohlplatte". Der Tiefbrunnen "Berg", welcher zuvor den Ortsteil Zimmern mit Eigenwasser versorgte, dient als Notversorgung. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegen bei 1.793.668 Euro, die Verbindlichkeiten gegenüber der Gemeinde betragen 249.880 Euro. Das Eigenkapital wird mit 233.925 Euro angegeben.
Nach der Feststellung des Jahresabschlusses ermächtigte der Gemeinderat den Bürgermeister in einem weiteren Tagesordnungspunkt zur Aufnahme eines Kommunaldarlehens für die Wasserversorgung in Höhe von 170.000 Euro bei einer Laufzeit von 30 Jahren.
Abschließend informierte Bürgermeister Ludwig über die Borkenkäferproblematik im Seckacher Gemeindewald, die zu einem deutlich geringeren planmäßigen Einschlag führen werde.
In der Sitzung stellte sich der neue hauptamtliche Vorstand des Kinder- und Jugenddorfes Klinge, Dr. Christoph Klotz, dem Gemeinderat vor, wobei eine neue Art der Kooperation zwischen Klinge und Gemeinde sowie den örtlichen Vereinen ins Rollen gebracht wurde.