Ravenstein

Neue Seniorenanlage soll in einem Jahr stehen

Gemeinderat beschloss einstimmig Aufstellung Bebauungsplan "Seniorenzentrum" Merchingen - 40 neue Arbeitsplätze

29.03.2019 UPDATE: 31.03.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 59 Sekunden

Der Ravensteiner Gemeinderat beschloss am Donnerstag in öffentlicher Sitzung die Aufstellung des Bebauungsplans "Seniorenzentrum" in Merchingen. Unser Bild zeigt den geplanten Standort. Foto: Helmut Frodl

Ravenstein. (F) Groß war das Interesse der Ravensteiner Bürger an der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstagabend im Schlosssaal, bei der die "Vorstellung des geplanten Seniorenzentrums in Merchingen" auf der drei Punkte umfassenden Tagesordnung im Mittelpunkt stand. Das Zentrum möchte als Investor die Schwetlick Bauträgergesellschaft aus Offenburg errichten und später an den saarländischen Schwesternverband als Betreiber vermieten. Bürgermeister Hans-Peter von Thenen, der nach langer Krankheit wieder an den Ratstisch zurückgekehrt ist und den Vorsitz inne hatte, begrüßte mehr als 200 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus allen Stadtteilen. Nach einstündiger Beratung machte der Gemeinderat einstimmig den Weg für die Aufstellung des Bebauungsplans "Seniorenzentrum" frei. Der Neubau soll in einem Jahr bezugsfertig sein.

Erster Tagesordnungspunkt war aber die erneute Beratung zur Bildung des Gemeindewahlausschusses für die bevorstehenden Kommunalwahlen. Wie von Thenen informierte, besteht der Gemeindewahlausschuss grundsätzlich aus dem Bürgermeister als Vorsitzender und mindestens zwei Beisitzern. Er, so von Thenen, sei damit Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses. In der Folge müsse der im Februar getroffene Gemeinderatsbeschluss aufgehoben und neu gefasst werden, denn seinerzeit wurde Bruno Nied als Vorsitzender für den erkrankten Bürgermeister gewählt. Einstimmig wurden die neuen Mitglieder des Gemeindewahlausschusses gewählt: Beisitzer und Schriftführer Bruno Nied, Anita Antoni Beisitzer-Stellvertreter und Schriftführer-Stellvertreterin, Brigitte Stang Beisitzer, Carola Hügel Beisitzer-Stellvertreterin, Edith Regner Beisitzer, Franz Eberhard Beisitzer-Stellvertreter, Hartmut Lang Beisitzer, Winfried Adelmann Beisitzer-Stellvertreter.

Wie von Thenen beim nächsten Punkt informierte, beabsichtige ein privater Investor die Errichtung eines Seniorenzentrums in Merchingen. Im November 2018 erfolgte eine gemeinsame Vorabstimmung mit dem Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises, Investor, Planungsbüro und Stadt, bei der die Rahmenbedingungen und das durchzuführende Bebauungsplanverfahren besprochen wurden. Bei einer Nachbaranhörung im Dezember 2018 wurden den Anwohnern der Baugebiete "Bahngarten" und "Bahngarten II" das Projekt vorgestellt und dazu Anregungen der Beteiligten entgegen genommen. Tendenziell, so der Bürgermeister, bestehe eine breite Zustimmung für die Einrichtung dieses Seniorenzentrums.

Insbesondere wurden die Verkehrsführung und die Parkmöglichkeiten von den Anlegen angesprochen. Durch den Neubau des Zentrums werde altersgerechter Wohnraum und das zugehörige Pflege- und Betreuungsangebot geschaffen. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Umsetzung des Bauvorhabens geschaffen werden. Dem Bauträger dankte der Bürgermeister für seinen Mut, hier in Merchingen eine solche Anlage zu schaffen. Im vergangenen Jahr sei die Sache so richtig ins "Rollen" gekommen, sagte von Thenen.

Investor Udo Schwetlick von der gleichnamigen Bauträgergesellschaft mbH aus Offenburg stellte in seiner Präsentation den Planentwurf vor und betonte, dass man gerne, gemeinsam mit der Gemeinde, dieses Projekt angehen möchte. In den letzten Jahren habe sein Unternehmen hier in der Region zahlreiche neue Wohnanlagen errichtet. Der relativ große Baukörper werde bestens in das vorhandene Gelände integriert. In dem barrierefreien Gebäude könnten in drei Wohngruppen je 15 Personen untergebracht werden. Im Dachgeschoss befinden sich weitere 15 größere Wohnungen (bis 65 qm Fläche). Im Eingangsbereich soll eine Cafeteria entstehen. Man überlege derzeit zusammen mit dem künftigen Betreiber ob man dort täglichen Mittagstisch anbieten sollte, an dem dann auch die Schulkinder der benachbarten Grundschule teilnehmen könnten.

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Nach der Beantwortung von Zwischenfragen aus den Reihen der Bürger stellte Thomas Dane den im Jahre 1958 gegründeten Saarländischen Schwesternverband als gemeinnützigen Träger des Seniorenzentrums vor. Der Verband ist spezialisiert auf den Betrieb von Pflegeeinrichtungen und Diensten und betreuten Wohnungen. Man biete zudem ein großes Leistungsspektrum für Menschen mit Behinderungen an. Der christliche Träger sei nicht konfessionell gefunden. Man betreibe zudem noch drei Bildungseinrichtungen in Form von Altenpflegeschulen. Seit Jahren betätige sich der Verein auch hier in der Region und betreibe seit 2009 u.a. eine Pflegeeinrichtung in Boxberg. Kleine Einrichtungen würden im Verbund organisiert. In der neuen Anlage sollen Wohnungen und die stationäre Pflege angeboten werden. Man biete hier das klassische Angebot in einem offenen Gebäude an Pflegeplätzen an. Die Wohngruppen seien so angeordnet, dass sie auf einen Mittelpunkt zulaufen. Insgesamt, so Danel, wolle man mit diesen kleinen Wohn- und Pflegeeinrichtungen erreichen, dass Menschen wohnortnah versorgt werden können und diese ihren persönlichen Kontakt trotz Einschränkungen aufrecht erhalten können.

Auf Nachfrage sagte Danel, dass hier vor Ort 40 neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Alle angebotenen hauswirtschaftlichen Leistungen, wie Wäscheversorgung, Reinigung und Speisenversorgung würden von einer eigenen Dienstleistungsgesellschaft erbracht.

Nach der ausgiebigen Vorstellung des Betreuungskonzeptes stellte Diplom-Ingenieur Jürgen Glaser vom beauftragten Planungsbüro IFK-Ingenieure Mosbach das Procedere für die Aufstellung des notwendigen Bebauungsplans vor. Ein planungsrechtlicher Rahmen sei zu schaffen. Die Größe des Baugrundstücks betrage 0,9 Hektar. Bis zum Satzungsbeschluss habe man ein strenges Verfahren zu durchlaufen.

Ohne weitere Wortmeldung beschloss der Gemeinderat einstimmig die Aufstellung des Bebauungsplans "Seniorenzentrum" im Stadtteil Merchingen, einschließlich frühzeitiger Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden. Bürgermeister von Thenen sagte abschließend, dass sich die Stadt schon lange ein Seniorenzentrum gewünscht hätte.

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