Die Mudauer Kläranlage bekommt einen neuen Sandklassierer. Foto: Liane Merkle
Mudau. (lm) In der Mudauer Odenwaldhalle trafen sich die Mitglieder des Gemeinderates mit Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger zur Sitzung. Auf der Tagesordnung stand auch eine dringend notwendige Investition im Mudauer Klärwerk.
Zum Angebotspreis von 23.519 Euro vergab das Gremium Lieferung und Montage eines Sandklassierers an die Firma Kuhn aus Höpfingen. Wie Katharina Fertig vom Sachgebiet Bauwesen erläuterte, hatte die bisherige aus dem Jahr 1989 stammende Anlage die Aufgabe, als Zwischenreiniger die Schwimmstoffe sowie hauptsächlich Sandbestandteile aus dem eingeleiteten Schmutzwasser zu entfernen und in eine so genannte Absetzwanne einzuleiten. Und genau diese Wanne muss nun ersetzt werden, da deren Wandstärke stark abgenutzt ist und die Wanne auch nicht mehr geschweißt werden kann. So will man einer erneuten Störung vorbeugen und einen möglichen Totalausfall vermeiden. Die gesamte Baumaßnahme soll noch im laufenden Haushaltsjahr abgewickelt werden.
Dr. Lars Bühring und Hannes Wolf von der Vorstandschaft der Joachim-und-Susanne-Schulz-Stiftung, die sich als Segen für die Region entwickelt hat, berichteten von den aktuellen Projekten der Stiftung. Nachdem zunächst die lokalen Bedürfnisse von Schulen und Vereinen sowie die Förderung der MINT-Wissenschaften im Vordergrund standen, ist der aktuelle Fokus auf die renovierungsbedürftige Villa Schulz gerichtet.
Das sehr große Anwesen in Amorbach war eine Herausforderung für die Stiftung. Inzwischen haben sich drei Säulen der Nutzung herauskristallisiert. Neben Büros für die Stiftungsangestellten, Verwaltung und Veranstaltungen, soll die Villa auch für Bürger, Vereine, Unternehmen und Bildungseinrichtungen genutzt werden können sowie als Schülerforschungszentrum im ehemaligen Kutscherhaus mit Matratzenlager zum Übernachten unterm Dach.
Das Ambiente der Villa lässt vielfältige Veranstaltungsmöglichkeiten zu. Man will aus der Villa kein "Schloss" für die Stiftung schaffen, sondern eine Bereicherung für die Region Amorbach/Mudau. Als erste Ausstellung soll dort im März "Menschenwelt" der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) eröffnet werden.
Und man will dann auch, wenn möglich, zehn Jahre Schulz-Stiftung feiern, ein Sommerferienprogramm durchführen und im Herbst ein Bildungskonzert für Kinder anbieten. Ab Mai soll das "Bürgerhaus" mit Leben gefüllt werden. Hannes Wolf appellierte an das Gremium: "Füllen Sie mit uns Schritt für Schritt die Villa Schulz mit Leben."
In einem weiteren Tagesordnungspunkt beschäftigte man sich unter Vorsitz von Bürgermeisterstellvertreter Christian Hört mit der Weiterführung des in Insolvenz geratenen Mudauer Golfplatzes durch die Golfplatz Mudau und Freizeitanlagen GmbH, vertreten durch Joachim und Florian Prutzer.
Wie der neue Geschäftsführer mitteilte, sei geplant, die Golfspielflächen so zu ertüchtigen und umzubauen, dass sie den heutigen Ansprüchen wieder genügen. Weiter sollen im Bereich der Anlage Angebote geschaffen werden, die die Attraktivität der gesamten Golfanlage erhöhen und so auch breitere Bevölkerungsschichten ansprechen. Einige der geplanten Maßnahmen bedürfen, so stellvertretende Hauptamtsleiterin Bianca Groß, aber einer Baugenehmigung, da der Golfplatz Mudau als Sondergebiet für Golfsport ausgewiesen ist und gleichzeitig eine landwirtschaftliche Nutzung zulässt.
Für die Flächen, die für eine Freizeitnutzung wie z. B. Wohnmobilstellplatz, Kinderpark, Fußballgolf, Kurzplatz usw. angedacht werden und über den herkömmlichen Golfsport hinausgehen sowie für die Sondergebietsflächen, die erweitert werden sollen (Clubhaus mit Gastronomie, Carthalle und Greenkeeperhalle), wurde nun eine Aufstellung der Bebauungsplanänderung beschlossen, abgetrennt von den angedachten großen Teichen, für die es noch detaillierten Planungsbedarf gibt.
Gleichzeitig wurde das Ingenieurbüro für Kommunalplanung für die städtebaulichen Planungsleistungen und das Büro für Umweltplanung, Walter Simon, für die artenschutzrechtlichen und grünordnerischen Planungsleistungen beauftragt. Die Kosten trägt der Investor.
Hundebesitzer in der Gesamtgemeinde Mudau müssen ab 1. Januar nächsten Jahres für ihre Lieblinge tiefer in die Tasche greifen. Demnach wird gemäß der Ausführungen von Kämmerin Marianne Neubauer der Steuersatz für den ersten Hund von 72 Euro im Jahr auf 84 Euro pro Jahr erhöht. Für das Halten eines Kampfhundes beträgt der Steuersatz abweichend jährlich 1400 Euro.
Hält ein Hundehalter im Gemeindegebiet mehrere Hunde, so erhöht sich der Steuersatz für den zweiten und jeden weiteren Hund auf 168 Euro pro Jahr, für den zweiten und jeden weiteren Kampfhund auf 800 Euro pro Jahr. Steuerfreie Hunde sowie Hunde in einem Zwinger sind ausgenommen.