Miltenberg. (lra) Gute Nachrichten vom Impfzentrum des Landkreises Miltenberg: Dort ließen sich am Ostermontag erstmalig 800 Personen an einem Tag gegen Covid-19 impfen. Das tagesaktuelle Durchschnittsalter der Geimpften liegt bei 76 Jahren. Nach aktuellem Stand erhielten im Landkreis Miltenberg derzeit mehr als 15.000 Bürger eine Erstimpfung und 6900 Personen die Zweitimpfung.
Positiv ist ebenfalls, dass nun in Arztpraxen geimpft wird. "Unsere niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte teilen mit uns allen einen großen Wunsch: Wir wollen mehr Impfstoff!", verkündete Landrat Jens Marco Scherf. Die Arztpraxen versorgen zunächst schwerpunktmäßig immobile Patienten in der eigenen Häuslichkeit sowie Personen mit Vorerkrankungen, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung haben.
Für Verwirrung und Unsicherheit sorgen die erneut geänderten Vorgaben zum Vektor-Impfstoff von Astra-Zeneca. Entsprechend dem Empfehlungsentwurf der Ständigen Impfkommission (Stiko) hat die Gesundheitsministerkonferenz im Einvernehmen mit dem Bundesgesundheitsminister beschlossen, dass der AZ-Impfstoff vor allem für Personen zum Einsatz kommen soll, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. Jüngere können nur mit AZ geimpft werden, wenn sie sich gemeinsam mit dem impfenden Arzt und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung dafür entscheiden. Bei einer Erstimpfung mit Astra-Zeneca findet die Zweitimpfung immer nach zwölf Wochen statt – auch für diejenigen Personen, die bisher einen Termin nach neun Wochen vereinbart hatten.
Ebenso werden Bürger unter 60 Jahren – entsprechend der zu erwartenden Stiko-Empfehlung – im Zweittermin mit einem mRNA-Impfstoff geimpft. Diese können zwar auf eigenen Wunsch eine Zweitimpfung mit Astra-Zeneca erhalten, dafür ist aber eine individuelle Risikoabklärung und damit ein Attest des Hausarzts erforderlich. Empfehlenswert ist in diesem Fall, die Zweitimpfung direkt beim Hausarzt verimpfen zu lassen.
Bürger über 60 Jahre erhalten bei der Zweitimpfung nach aktuellem Stand weiterhin Astra-Zeneca. Welcher Impfstoff verabreicht wird, wird bei der Terminbuchung gleich zu Beginn angezeigt. Wenn der vorgesehene Impfstoff nicht gewünscht wird, empfiehlt es sich Impfkoordinator Björn Bartels zufolge, auf ein späteres Impfangebot mit einem anderen Impfstoff zu warten. Vor Ort im Impfzentrum kann der zu verabreichende Impfstoff nicht getauscht werden.
Landrat Jens Marco Scherf freut sich über die nach wie vor hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung trotz der mehrfach geänderten Empfehlungen: "Das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für die Schutzwirkung durch die Impfung für die eigene Person und die Mitmenschen wird klar erkannt. Für dieses Verantwortungsbewusstsein und die Einhaltung der Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen bedanke ich mich ausdrücklich. Nur auf diese Weise können wir das Virus gemeinsam eindämmen."