Der Neubau der Aussegnungshalle in Zimmern war das größte Bauprojekt der Gemeinde Seckach im letzten Jahr. In einem Rückblick – anstelle des Neujahrsempfangs am Dreikönigstag – erinnerte Bürgermeister Ludwig an die wichtigsten Ereignisse 2020. Foto: L. Merkle
Seckach. (lm) Schon seit über 40 Jahren lädt die Gemeinde Seckach regelmäßig am 6. Januar zum Neujahrsempfang ein. Dabei lässt man im Beisein zahlreicher Repräsentanten des öffentlichen Lebens in einem großen Rückblick das abgelaufene Jahr Revue passieren. Selbst das schlimmste Winterwetter konnte es bislang nicht verhindern, dass die Veranstaltung stattfinden konnte.
Doch dieses Mal ist alles anders, denn der zweite Corona-Lockdown macht es bis auf Weiteres unmöglich, öffentliche Veranstaltungen mit größeren Teilnehmerzahlen abzuhalten. Das heißt, dass der Neujahrsempfang der Gemeinde am gestrigen Mittwoch zum ersten Mal ausfallen musste. In der RNZ wird der Seckacher Jahresrückblick aber natürlich trotzdem in Wort und Bild veröffentlicht:
Corona brachte viele Unwägbarkeiten und neue bislang untypische Anforderungen mit sich. "Die Aufgaben als Ortspolizeibehörde und die coronagerechte Organisation des inneren Dienstbetriebes stellte und stellt die Gemeindeverwaltung vor außergewöhnliche Herausforderungen und Belastungen, wie zum Beispiel in Fragen der verschiedenen Notbetreuungen und des Hallenbadbetriebes. Viele öffentliche Einrichtungen mussten über Monate hinweg geschlossen werden, und das Vereinsleben kam zum Erliegen."
Mit diesen Worten unterstrich Seckachs Bürgermeister Thomas Ludwig die momentan ganz besondere Situation im Rahmen eines kommunalpolitischen Rück- und Ausblicks anstelle des sonst üblichen Neujahrsempfangs. Besonders hob das Gemeindeoberhaupt die Aspekte des Zusammenhaltens, des Gemeinsinns und des Pflichtbewusstseins hervor, denn viele laufende Projekte und dringend anstehende Aufgaben gelte es – trotz Corona – zu bewältigen. Seckach sei strukturell gut aufgestellt, besitze einen anerkannt hohen Freizeitwert und befinde sich verkehrsgeografisch in einer hervorragenden Lage. Dann ging das Gemeindeoberhaupt auf besondere Projekte ein:
Rückblickend bedauerte Ludwig den Beschluss des Kreistages, die Planungen für den Bau der Kreisstraße Eberstadt-Adelsheim (Transversale) einzustellen. Dies geschah aufgrund der exorbitant gestiegenen Kosten von anfänglich rund 14 Millionen Euro in der Planung auf aktuell 54 Millionen Euro. "Das seit der Eröffnung des Eckenbergtunnels vor drei Jahren deutlich gewachsene Verkehrsaufkommen im Seckachtal wird die Lebensqualität und die Verkehrssicherheit in den Ortsdurchfahrten von Seckach, Zimmern und den anderen Ortschaften dauerhaft einschränken bzw. belasten."
Nach dem Umbau des alten Milchhäusles entstand in Großeicholzheim mit dem modernen Info-Point eine Stätte der Begegnung im Herzen des Ortes. Foto: MerkleFür überschaubare 1,4 Millionen Euro konnte der zweite Bauabschnitt der Neukonzeption im Bereich der Wasserversorgung Seckach abgeschlossen werden. Und da man seitens der Verwaltung und des Gemeinderates auch weiterhin ein Augenmerk auf eine optimale Wasserversorgung legen werde, sei der dritte Bauabschnitt bereits in Planung.
Weiter erinnerte der Bürgermeister an den Bau der neuen Aussegnungshalle in Zimmern, den Umbau des alten Milchhäusles in Großeicholzheim zum kommunikativen Info-Point und an die in Planung befindliche Sanierung der Eicholzheimer Straße im Ortsteil Seckach.
Die Neukonzeption der Wasserversorgung Seckach geht gut voran. Im soeben abgelaufenen Jahr konnte der zweite Bauabschnitt abgeschlossen werden. Foto: MerkleEin vorrangiges Anliegen der Gemeinde sei die Erschließung der dringend benötigten Wohnbauplätze im Kernort Seckach, wogegen die Schaffung neuer Kinderbetreuungsplätze wegen der auch für Seckach nur sehr schwer zu stemmenden Kosten etwas im Tempo nachhinke.
Mit großen Schritten nähere man sich dagegen dem weiteren Ausbau der Glasfaserverbindungen für ein schnelleres Internet, des Mobilfunkausbaus und damit auch einer zukunftsweisenden Nutzung im Bereich der Schulen, der Industrie und des Handwerks, des Einzelhandels und des privaten Bereichs.
Ausblickend auf die Aktivitäten im bereits laufenden Jahr wurden die wichtigsten Tagesordnungspunkte für die Gemeinderatssitzungen vorgestellt wie z.B. die Verabschiedung des Haushaltsplanes, Offenlegung des Bebauungsplanes "Steinigäcker-Gänsberg II", die Auftragsvergabe zum Bau der beiden Löschwasserbehälter in Seckach und auf dem Waidachshof, die Errichtung des Solarparks "Winterberg" und die Verabschiedung der forstwirtschaftlichen Betriebspläne für 2021.
Nicht vergessen seien die im vergangenen Jahr Verstorbenen. Stellvertretend für alle Toten wurden besonders genannt: Ehrenbürgerin Schwester Gebharda aus Gengenbach, Bürgermeister i.R. Andreas Böer aus Reichenbach, Bürgermeister i.R. Pierangelo Brusa aus Gazzada Schianno, Rektor i.R. Giselher Günzel, der ehemalige Gemeinderat Hans Philipp sowie aller weiteren Verstorbenen aus Seckach und den Ortsteilen.
Zur besseren Bewältigung der Corona-Krise erinnerte Thomas Ludwig zudem an besondere Aktivitäten wie zum Beispiel die Einrichtung eines Einkaufsservice- und Gassidienstes, die Aktion "Bleibt zu Hause", die Gemeinschaftsaktion "1000 Masken für Seckach", die Steinketten an der Seckachtalschule und am Kindergarten in Großeicholzheim, die Schatzsuche für Familien in Seckach, die Balkonkonzerte des Seckacher Musikvereins und die Advents- und Weihnachtsaktionen der katholischen Kirchengemeinde St. Sebastian ...
Inständig hoffe man darauf, die wegen der Corona-Pandemie ausgefallenen Festivitäten und öffentlichen Anlässe im laufenden Jahr nachholen zu können.
Mit dem Slogan "Seckach verbindet" appellierte der Bürgermeister abschließend an den Zusammenhalt in allen Bereichen des örtlichen und gesellschaftlichen Lebens.