Die Westfrankenbahn erwägt, Züge mit Brennstoffzellenantrieb zwischen Miltenberg und Seckach zu testen. Foto: Janek Mayer
Miltenberg/Hardheim. (pm) Der Busverkehr im Landkreis Miltenberg und darüber hinaus nach Baden-Württemberg und Hessen könnte bald ausgeweitet werden: Nach einstimmigem Votum des Miltenberger Kreisausschusses soll die Kreisverwaltung die Verlängerungen der Linie 82 (Miltenberg-Eichenbühl-Hardheim mit Anschluss an die Regiobuslinie R2) und der Linie 56 von Sulzbach nach Großostheim und weiter zur S-Bahn Rodgau-Dudenhofen vorbereiten.
Wenn die Linie 82 - eventuell in Kombination mit der Linie 87 - von Miltenberg nach Hardheim führe, könnten die Fahrgäste dort den Expressbusverkehr zwischen Tauberbischofsheim, Hardheim und Buchen nutzen. Diese Busse fahren stündlich montags bis samstags, sonntags zweistündlich. Angedacht seien laut dem Nahverkehrsbeauftragten Karl-Heinz Betz zunächst Fahrten aus dem Landkreis Miltenberg in den Hauptverkehrszeiten morgens, mittags und am Nachmittag. Bei steigender Akzeptanz könnten weitere Fahrten eingerichtet werden.
Weiter informierte Betz über das deutlich ausgeweitete Bahnangebot auf der Maintalbahn, beginnend mit dem Winterfahrplan. Dazu gehören stündliche statt bisher zweistündliche Regionalexpresse zwischen Aschaffenburg und Miltenberg an Werktagen sowie die stündliche statt bisher zweistündliche Regionalbahn am Wochenende. Die Abfahrtszeiten der Regionalexpresse würden den Anschluss zum und vom Regionalexpress in Richtung Frankfurt gewährleisten, erklärte Betz. In Summe bestünden von Dezember an halbstündliche Verbindungen von Miltenberg nach Frankfurt. Einen Zwischenbericht zum Potenzialgutachten zur Ertüchtigung der Madonnenlandbahn will Betz im Kreisausschuss am 9. Dezember vorlegen.
Zu alternativen Antriebsformen im Eisenbahnverkehr habe jüngst ein Gespräch im Landratsamt stattgefunden, blickte Betz zurück, unter anderem mit einem Vertreter des Brennstoffzellenantriebherstellers Alstom. Die Brennstoffzelle könne ein wichtiger Beitrag zur Bereitstellung einer CO2-neutralen Energieversorgung der Züge sein, so die Erkenntnis. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) habe aber Zweifel an der Einsatzfähigkeit der Triebwagen mit Brennstoffzelle auf der Strecke Miltenberg-Seckach, da die Trassenführung im Odenwald besondere Anforderungen an die Beschleunigungsfähigkeit stellt. Einig sei man sich, dass die Elektrifizierung der Maintalbahn in jedem Falle nötig sein wird, da nur so die direkte und schnelle Durchfahrt von Miltenberg nach Frankfurt und umgekehrt möglich sein wird. Auf den Bahnstrecken von Miltenberg in Richtung Seckach und Wertheim/Lauda böte sich allerdings die Chance auf einen Probebetrieb mit Brennstoffzellenantrieben.