Am Rosenmontag 1930 ließen die Buchemer Narren am „Prinz Carl“ einen Ballon steigen, der sein Ziel – den Mond – nur ganz knapp verfehlte. Repro: Walter Jaegle
Buchen. (pm/tra) Im Sommer 1947 blickte die ganze Welt auf das kleine Städtchen Roswell im US-Bundesstaat New Mexico: Die Zeitung "Roswell Daily Record" berichte, dass bei einer Farm ein unbekanntes Flugobjekt gefunden worden sei. Leider war es abgestürzt. Dass in Buchen schon Jahre zuvor ein friedlicher und freundschaftlicher Erstkontakt zwischen Außerirdischen und Menschen – genauer gesagt Odenwäldern beziehungsweise Buchemern – stattgefunden hatte, hat die Weltpresse verschlafen. Oder wurde der Erstkontakt bewusst verschwiegen und unter den Teppich gekehrt? Das konnte die RNZ trotz umfangreicher Recherchen am Fastnachtssonntag nicht erfahren. Die zuständigen Behörden waren nicht erreichbar.
Was war am Rosenmontag im Jahr 1930 in Buchen geschehen? Das konnte die RNZ anhand geheimer Dokumente aufschlüsseln, die Informant Walter Jaegle bei einem Besuch in der Buchener Redaktion den Redakteuren auf den Tisch legte. Der Buchener ist der Meinung, dass es nach 90 Jahren langsam Zeit wird, dass die Wahrheit ans Licht kommt, und hat der RNZ Einblicke in sein Archiv gewährt.
Das Foto der Gäste von Mond und Mars. Repro: Walter JaegleAm Rosenmontag 1930 fand die Völkerbundstagung nicht in Genf, sondern in Buchen statt. Und beim Eintreffen der illustren Gäste konnten die Bürger ihren Augen nicht trauen: Es waren Gesandte von Mond und Mars vertreten, die sich am Buchener Bahnhof ablichten ließen.
Hermann Wittemann senior, besser als "Beckedoni" bekannt, interessierte sich jedoch weniger für die Außerirdischen, sondern politisierte lieber: "Weil Buche sou Reklame macht, hot glei de Elferrat sich gsacht, die Tagung von dem Völkerbund is’s nächschtemol am Saubachstrand. Ganz Buche is jo wie scho g’schleckt, mer sorcht for Brootwerscht, Wegg und Sekt, die Saubaach, die wird schiffbar g’macht, no vor de Buchemer Faschenacht."
Und er sparte nicht mit Kritik an den "houche Herre": "Am liebschte dede’sch uf unsch danze un unsch all uff de Mond verpflanze. Sie plane scho e Mondrakete un gäin debai e paar Kerl flöte, nix wird uf Erde mehr geschont, schi welle all halt uff de Mond." Wittemann verbleibt dann mit "Sou g’sehe gaits zum gudde Schluss mit Hinne Houch en Bleckerkuss. De Völkerbund konn unsch net schade, ich ahn’s der gäit jo doch bal baade." Wie die Rede bei den "houche Herre" angekommen ist, ist nicht bekannt.
Das ist der Gruß von Wilhelm Geier aus Hollerbach. Repro: Walter JaegleNach der Tagung traten die Vertreter vom Mond ihren Rückflug vom Dach des "Prinz Carl" an. Sie hatten eine Postkarte dabei. Darauf stand: "Die Mondbewohner senden von ihrer Reise nach der Heimat Gruß und Lebewohl! Einen kräftigen Kuss noch dem Blecker aus 10.000 Metern Höhe!" Die Buchener "Luftpost zum Mond" hat den Mond jedoch knapp verfehlt: Am 1. März wurde die Karte von Wilhelm Geier aus Hollerbach gefunden, der damals die Winterschule in Buchen besuchte. Er schickte die Karte, mit einem "Hinne Houch!" wieder zurück nach Buchen. Sein Gruß war lapidar: "Doch die Reise ging nicht weit, um 17.50 Uhr sah ich, dass er an der Gemarkungsgrenze leit." Wer ist er? Das war wohl der Ballon, an dem die Karte baumelte. Qualität und Reichweite der Buchemer Raumschiffe sind also noch ausbaufähig. Aber wer weiß? Vielleicht kommen am Rosenmontag 2055 noch einmal Besucher aus dem All, um live dabei zu sein, wenn Buche zur europäischen Kulturhauptstadt ernannt wird. Dann klappt es sicher mit dem Rückflug zum Mond.