Betonmüll aus dem Kernkraftwerk Obrigheim

David hat verloren, der Betonmüll kommt nach Sansenhecken

Aufsichtsrat der Abfallwirtschaftsgesellschaft muss Betonmüll aus Obrigheim akzeptieren

22.09.2017 UPDATE: 23.09.2017 06:00 Uhr 45 Sekunden

Die Deponie Sansenhecken. Symbolfoto: AWN

Von Fritz Weidenfeld

Sie hatten keine Chance, aber sie haben sie genutzt. Der Kampf von David gegen Goliath ist im Neckar-Odenwald-Kreis entschieden, aber anders als es in der Bibel steht. Diesmal hat David leider verloren. Es blieb dem Aufsichtsrat der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWN) keine andere Chance, als die Annahme von freigemessenem Betonmüll des Kernkraftwerkes Obrigheim auf der Buchener Deponie Sansenhecken zu akzeptieren.

Und schließlich wurden sogar kleine Verbesserungen durchgesetzt wie eine einheitliche Handlungsanleitung und die mögliche (Nach-)Kontrolle vor Ort. Letztendlich blieben die Ärzte mit ihrer gesundheitlichen Warnung den entscheidenden Beweis schuldig. Wobei damit nicht gesagt ist, dass der Ärztetag mit seinen Bedenken nicht doch Recht hat.

Und es ehrt Landrat Brötel, dass er aufgrund dieser Bedenken dem Stuttgarter Minister die Stirn geboten hat. Doch gegen Recht und Gesetz können sich weder er noch die AWN stellen. Umweltminister Untersteller saß am längeren Hebel und seine Drohgebärden haben bei den Entscheidungsträgern im Landkreis offenbar doch Eindruck hinterlassen.

Die Laster der EnBW können nun nach Buchen kommen, auch wenn das noch einige Zeit dauern kann. Mit einer schnellen Umsetzung ist nicht zu rechnen.

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Aus der Haftung für mögliche Gesundheitsschäden der Bevölkerung ist diese Landesregierung damit jedoch nicht entlassen.

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