Der Zweckverband "Gruppenkläranlage Seckachtal", dem die Städte und Gemeinden Osterburken, Adelsheim, Seckach und Roigheim angehören, tagte jüngst im Rathaus in Roigheim. Thema war dabei auch wieder der Neubau der Kläranlage in Roigheim. Hier sind die Kosten zwischenzeitlich von einst veranschlagten 12 Millionen Euro auf jetzt stattliche 18,7 Millionen Euro davongaloppiert. Immerhin verläuft aber bislang der Baufortschritt nach Plan. Die Fertigstellung des ersten Funktionsabschnitts soll Ende des Jahres erfolgen. Foto: Anita Ludwig
Von Anita Ludwig
Bauland/Roigheim. Der Zweckverband "Gruppenkläranlage Seckachtal" traf sich am Mittwoch im Rathaus in Roigheim, um über den Haushaltsplan 2019 zu beraten. Dem Verband gehören die Städte und Gemeinden Osterburken, Adelsheim, Seckach mit dem Ortsteil Zimmern sowie Roigheim an. Dies war die erste Verbandsversammlung nach dem Neuen Kommunalen Haushaltsrecht (NKHR).
Nach dem Neuen Kommunalen Haushaltsrecht werden der bisherige Verwaltungs- und der Vermögenshaushalt fortan durch den sogenannten Ergebnis- und Finanzhaushalt abgelöst. Die beiden Haushalte müssen ab sofort nicht mehr zwingend ausgeglichen werden. Durch die jährliche Neuberechnung der Verbandsumlage, die sich an den letzten bekannten Kosten orientiert, wird der Ergebnishaushalt jedoch regelmäßig ausgeglichen. Dieser enthält alle Erträge und Aufwendungen und ist in drei Teilhaushalte gegliedert, während der Finanzhaushalt alle Einzahlungen und Auszahlungen aus der laufenden Verwaltungs-, der Finanz- und der Investitionstätigkeit umfasst.
Mit der Vermögensbewertung des Zweckverbandes und der noch nicht abgeschlossenen Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2019 ist das Kommunalbüro Rödl & Partner beauftragt.
Die Kosten für den Kläranlagenneubau, der ursprünglich einmal mit 12 Millionen Euro angesetzt war, sind inzwischen auf stattliche 18,7 Millionen Euro angewachsen.
Zu den Gründen des immensen Kostenanstiegs musste die Geschäftsleitung des Ingenieurbüros Weber Ingenieure Stellung nehmen. Die generell gestiegenen Kosten in der Baubranche als auch Lieferengpässe trugen ihren Teil dazu bei. Die Verbandsmitglieder wurden kontinuierlich über die Kostenentwicklungen informiert.
Das Regierungspräsidium habe die Mehrkosten in der Zwischenzeit anerkannt.
Aufgrund der Ausgabeschätzung des Ingenieurbüros wurden die Haushaltsmittel für 2019 eingeplant. Die Fertigstellung des ersten Funktionsabschnittes ist zum Ende des Jahres geplant.
Der Baufortschritt verläuft bisher zufriedenstellend und nach Plan, wurde im Laufe der Sitzung betont.
Neben dem Neubau sind auch die laufenden Kosten zu stemmen. Der Austausch der Steuerungstechnik einiger Regenüberlaufbecken (RÜB) werden in den Haushalt aufgenommen. Die Sanierung der Kanalabschnitte zwischen Hemsbach und Adelsheim, Osterburken und Adelsheim und zwischen Schlierstadt und Zimmern belaufen sich nach Berechnung des beauftragten Ingenieurbüros Walter & Partner auf ca. 795.000 Euro. Die Mittel für diese Maßnahmen werden ab dem Jahr 2020 in den Haushalt eingestellt.
Der Haushaltsplan wurde wie folgt festgesetzt: Der Gesamtbetrag der ordentlichen Erträge beläuft sich auf insgesamt 948.345 Euro. Die ordentlichen Aufwendungen entsprechen diesem Betrag.
Der im Finanzhaushalt veranschlagte Finanazierungsüberschuss/-bedarf beläuft sich im laufenden Jahr auf ca. 5.6 Millionen Euro während der veranschlagte Finanazierungsüberschuss/-bedarf aus Finanzierungstätigkeit ca. 3,7 Millionen Euro beträgt. Daraus ergibt sich ein Soll-Saldo des Finanzhaushalts von ca. 1,8 Millionen Euro. Der Gesamtbetrag der vorgesehen Kreditaufnahme wird auf 3,8 Millionen Euro festgesetzt. Der Höchstbetrag der Kassenkredite beläuft sich auf zwei Millionen Euro.
Die Verbandsumlage wird auch nach dem NKHR weiterhin so strukturiert sein, dass die jährlichen Abschreibungen erwirtschaftet werden. Dadurch werde es keine Veränderungen in der Abwicklung geben.