Woodstock hat Thomas Pilz vor 50 Jahren "am Rande" mitgekriegt, nun werden Songs des legendären Festivals bei "Rock at Church" gespielt. Foto: Beckmann
Ladenburg. (skb) "Rock at Church" meets Woodstock: Das legendäre viertägige Flowerpower-Musikfestival jährt sich in diesem Jahr zum 50. Mal. "Und das etwa halb so alte Rock at Church verneigt sich", sagt Diakon Thomas Pilz im Pressegespräch. Assoziationen in Richtung Regen und Schlammschlacht sind da allerdings weit gefehlt, die Idee ist vielmehr, dass jede der am 14. und 15. September im Evangelischen Pfarrgarten auftretenden Bands einen Song aus dem Woodstock-Line-up spielt.
Ob Cocker, Joplin, The Who oder Santana-Nummer; die Auswahl ist enorm und eigene Interpretationen durchaus möglich: "Die Musiker können eine harte Rock-Nummer auch als soften Swing-Titel spielen", erklärt Pilz.
Pilz hat vor 50 Jahren mehr "am Rande" mitgekriegt, "dass da irgendwas Besonderes los ist". Später aber entwickelte er ein ausgeprägtes Faible etwa für Jimi Hendrix ("Alles, was Gitarre war, war interessant") und erinnert sich lebhaft an das Karlsruhe Rock Festival im Jahr 1977: "Carlos Santana im weißen Anzug, von der Abendsonne angeleuchtet."
Die Bandsuche für die 28. Auflage des Benefizfestivals am Altstadtfestwochenende hat inzwischen begonnen, 30 Bewerbungen sind bereits eingegangen, die Anmeldungen laufen noch bis Mitte Mai. Im Juni werden dann die zehn Bands ausgewählt. Ein Teil des diesjährigen Erlöses wird an die Organisation "Freezone" in Mannheim gehen, eine Jugendhilfe-Einrichtung, die sich mit ihren Angeboten an von Obdachlosigkeit betroffene beziehungsweise bedrohte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene richtet.
Üblicherweise kommt der Erlös des Rock-Festivals zur Hälfte der eigenen Jugendarbeit und einem jeweils ausgewählten sozialen Hilfsprojekt zugute. Anders sieht es mit den Einnahmen der letzten Festival-Auflage aus, denn vor Kurzem hat das elfköpfige Organisationsteam beschlossen, diesmal auf den eigenen Anteil zu verzichten. Stattdessen werden gleich zwei Projekte mit jeweils 2500 Euro unterstützt. Zum einen der Verein "Kinderhilfe in Olmos-Peru", der Kindern im sehr armen, rund 1000 Kilometer von der Hauptstadt Lima entfernten Bezirk Lambayeque Bildung durch einen Schulbesuch ermöglicht.
Der zweite Teil geht an die UNO-Flüchtlingshilfe im Jemen, dessen aktuelle Situation die Vereinten Nationen als schlimmste humanitäre Katastrophe der Welt einstufen. Millionen Menschen droht die Hungersnot; laut Unicef-Schätzungen starben dort im vergangenen Jahr mehr als 50.000 Kinder unter fünf Jahren an Hunger oder Krankheiten.
Info: Bis 19. Mai haben Interessenten Zeit, aussagekräftige Bewerbungen wie auch Links zu Audiomaterial einzuschicken an Bands@rockatchurch.de. Weitere Infos zum Festival finden sich im Internet unter www.rockatchurch.de und auf der Facebook-Seite.