Als Raupen und Atome zogen die Teilnehmer und ihre Eltern durch die bunte Zirkuswelt. Foto: Dorn
Von Stefan Zeeh
Hirschberg-Großsachsen. Die Tür zur Alten Turnhalle ist noch verschlossen. Davor warten Eltern, deren Sprösslinge in eineinhalb Tagen allerlei Kunststücke bei "Salazar" gelernt haben, dem "Mitmach-Zirkus" der kommunalen Jugendarbeit, des Turnvereins Germania Großsachsen (TVG) und der Sportgemeinde Leutershausen (SGL). Doch die Eltern der 34 Kinder müssen sich etwas gedulden.
"Das Raumschiff ins Wunderwünscheland startet um 14.14 Uhr", steht auf einem Plakat, das an der Tür angebracht ist. Die öffnet sich pünktlich zur angegebenen Zeit, das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Eltern nun eintreten dürfen. Erst einmal müssen sie "immunisiert" werden für die besonderen Bedingungen im Raumschiff. "Dafür müssen Sie durch den Wolkenkanal gehen", erklärt Zirkusdirektorin Barbara Salomon-Jonas, die zusammen mit ihren Helfern aus den beiden Vereinen und von der Gemeinde die Kinder beim Mitmach-Zirkus anleitet.
Den "Wolkenkanal" formen einige Kinder aus bunten Tüchern, die sie über den Köpfen der Erwachsenen schwenken. Haben die Erwachsenen diesen durchschritten, erwartet sie auf der anderen Seite die bunte Zirkuswelt. Da wird auf großen Bällen und auf dem Drahtseil balanciert oder mit kleinen Bällen jongliert. Einige junge Akrobaten hängen kopfüber am Trapez, andere dagegen flitzen mit dem Einrad durch die Halle. Barbara Salomon-Jonas fordert die Erwachsenen auf, bei den verschiedenen Darbietungen ihrer Kinder mitzumachen. Aufs Trapez traut sich keiner, dafür wird aber jongliert, und so stellt sich für einige Minuten ein lustiges Durcheinander in der Halle ein.
Da kündigt Barbara Salomon-Jonas das "Atomspiel" an. Dabei ist jeder Mitwirkende ein Atom, das sich zur Musik durch die Halle bewegt. Stoppt die Musik, müssen sich die alle zu Gruppen zusammenfinden und berühren. Klingt alles ganz einfach, doch für die Gruppen gibt es auch Aufgaben zu lösen. Da endet schon die aus dem Lautsprecher tönende Musik, und rasch haben sich Eltern und Kinder zu Fünfergruppen zusammengefunden. Deren erste Aufgabe besteht darin, das kleinste Gruppenmitglied in die Höhe zu heben. Das ist einfach, und schon erklingt wieder Musik, woraufhin sich die Gruppen die "Atome" wieder durch die Halle schwirren. Als das nächste Mal die Musik endet, sollen sich alle mit der gleichen Hosenfarbe zu einer Gruppe zusammenschließen und eine Statue nachahmen. Auch das ist nicht schwer.
Dafür hat es aber die letzte Übung in sich. Dazu sollen sich die "Atome" zusammenschließen, die das gleiche Sternzeichen haben. Ein großes Gebrüll setzt ein, als die Musik stoppt, denn irgendwie muss kund getan werden, welches Sternzeichen jeder hat. Nach einiger Zeit haben sich die Gruppen gebildet, nur ein Mädchen steht einsam und verlassen im Raum, denn mit ihrem Sternzeichen, dem Steinbock, ist sie allein in der Halle. Aber sie wird von einer der Gruppen freundlich aufgenommen, und anschließend laufen die Gruppen als "Raupen" durch die Halle.
Zum Schluss gilt es noch, "kulinarische Köstlichkeiten" pantomimisch darzustellen und dann ist der Mitmach-Zirkus, der wegen des zusätzlichen Feiertags in diesem Jahr nur zwei Tage dauert, auch schon beendet.