So sehen Sie die Lärm- und Feinstaubbelastung in Hirschberg
SPD baut Gerät selbst - Werte sind online abrufbar
Hirschberg-Großsachsen. (ze) Die Verkehrssituation in Großsachsen ist nicht nur für die Verkehrsteilnehmer belastend, auch die Gesundheit der Anwohner wird durch Lärm und Feinstaub in Mitleidenschaft gezogen. Bisher lagen allerdings keine kontinuierlichen Messdaten zur Lärm- oder Feinstaubbelastung im Kreuzungsbereich Bundesstraße B3/Breitgasse vor. Seit diesem Samstag kann aber nun jeder hier nachschauen, wie es um die Feinstaubbelastung in Großsachsen bestellt ist.
"Wir haben ein Feinstaubmessgerät selbst gebaut", erläuterte der SPD-Spitzenkandidat für den Ortsteil Leutershausen, Thomas Scholz, bei einem Ortsrundgang durch Großsachsen. Angeregt dazu wurden die SPDler durch das Projekt "luftdaten.info", auf dessen Internetseite es eine Anleitung zum Bau eines Feinstaubsensors und die Software gibt.
Die Teile dafür sind in Elektronikfachgeschäften und in Baumärkten erhältlich. Rasch war der Sensor zusammengebaut und in gut drei Metern Höhe über "Fäßlers Ecklädchen" in der Breitgasse installiert.
Am Samstag waren die gemessenen Werte allerdings äußerst gering. Der Regen der vergangenen Stunden hatte den Feinstaubanteil in der Luft herausgewaschen und so wurden Werte gemessen, die deutlich unterhalb des Grenzwertes von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft für Feinstaub der Partikelgröße 2,5 Mikrometer lagen. Nahezu identische Werte von 2,5 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft zeigte ebenso das vom SPD-Ortsverein angeschaffte mobile Messgerät an.
Diese Werte sind nur schwer mit denen offizieller Messstationen zu vergleichen, da diese Tagesmittelwerte darstellen. Der in Großsachsen installierte Sensor misst aber alle 150 Sekunden und dann auch nur den Wert für die Partikelgröße 2,5 Mikrometer. Der eben-falls wichtige Wert für Partikel bis zehn Mikrometer Größe wird abgeschätzt und kann daher ungenauer sein.
Auch interessant
Bei hoher Luftfeuchte, insbesondere Nebel, können die Werte zudem deutlich höher sein, da die offiziellen Stationen den getrockneten Feinstaub messen. Auch ist der Sensor nicht immer aktiv, da er denselben Stromanschluss nutzt wie die Postreklame. Ist sie ausgeschaltet, funktioniert auch der Sensor nicht.
Trotz dieser Ungenauigkeiten geben die Messungen Hinweise darauf, wie hoch die Feinstaubbelastung in Großsachsen ist. "Wir haben bereits Werte oberhalb der Grenzwerte gemessen", berichtete Scholz von der Testphase ein paar Tage zuvor. Neben Feinstaubmessgeräten hat sich die Hirschberger SPD ein mobiles Lärmmessgerät angeschafft.
Bis zu 80 Dezibel zeigte dieses an, wenn Pkw vorbeifuhren, und sogar 90 waren es, rauschte ein Lkw an der Gruppe vorbei. "Das ist ein Indiz dafür, dass auch in der Breitgasse Tempo 30 kommen könnte", sagte Scholz mit Blick auf den Lärmschutz.
Beim Ortsrundgang zwischen Sachsenhalle und B3 spielten aber nicht nur der Straßenverkehr und dessen Auswirkungen eine Rolle. Im Hof der ehemaligen Tabakfabrik wies Gemeinderat Horst Metzler darauf hin, dass dieser entgegen der ursprünglichen Idee nur wenig von der Bevölkerung genutzt werde.
Der sich daran anschließende Parkplatz ist dagegen gut belegt. Bei den Beratungen für den Gemeindehaushalt 2019 hatte die SPD deshalb beantragt, Mittel für die Beleuchtung und Sanierung dieses Parkplatzes einzustellen. Die Beratung darüber war aber auf das zweite Halbjahr 2019 verschoben worden.
An der Sachsenhalle ging es um den bereits oft diskutierten Bau einer weiteren Sporthalle. Durch die Ablehnung des Antrags auf Fördermittel für einen Anbau sind aber wieder andere Varianten möglich und so brachte Scholz einen Standort im Sportzentrum in Leutershausen ins Spiel, wo sicherlich mehr Parkplätze zur Verfügung gestellt werden könnten als in den Ortsteilen selbst.