Claudia Gerling hat schon mehrfach an Wüstenläufen teilgenommen. Foto: zg/Repro: Sturm
Ladenburg. (stu) Schon immer übt die Wüste auf Menschen eine Faszination aus. Und ganz besonders die Sahara, die größte Trockenwüste der Erde, die sich von der afrikanischen Atlantikküste bis zur Küste des Roten Meeres erstreckt. Claudia Gerling war hier schon mehrfach unterwegs. Doch hat sie die Sahara nicht etwa auf Kamelen durchquert, sondern rennend. Ein Erlebnis, das sie nun auch anderen ermöglichen will.
Gerling sucht die Extreme. Einst war sie eine Stütze der LSV-Handball-Bundesligamannschaft, jetzt stehen bei ihr 100 Kilometer Bergläufe über Alpenpässe, Langstreckenläufe in der Wüste oder ein Ultra-Marathon an. Nebenbei ist sie Personal Trainerin und hat mit "Only-You-Personal-Training" ihre eigene Firma gegründet, die im kommenden Jahr 20. Jubiläum feiert. Zum runden Geburtstag hat sich Gerling einen Wunsch erfüllt: Mit ihren Kunden will sie im April 2019 an einem Lauf durch den tunesischen Teil der Wüste teilnehmen, 100 Kilometer, bei rund 40 Grad Hitze.
Mit dabei ist Gerlings Mutter. "Mit 75 Jahren will ich noch einmal meine Leistungsgrenze austesten", sagt Ilse Gerling, "und da ich zu meiner Tochter Claudia viel Vertrauen habe, gehe ich das Abenteuer ein." Auch der Ladenburger Baumschuleninhaber Andreas Huben und seine Frau Dagmar nehmen an dem Extrem-Lauf teil.
Der Unternehmer mag Veranstaltungen jenseits der Touristenstrecken, daher war er gleich begeistert, diese besondere Erfahrung erleben zu können. Die Teilnehmer beim Wüstenlauf sind vier Tage von der Außenwelt abgeschnitten. "Kein Handy, keine E-Mail, keine Kontakt zur Heimat", sagt Claudia Gerling. Nur Kamele. Kein Problem für ihre Mutter und das Ehepaar Huben.
Jeder Teilnehmer kann sein eigenes Tempo laufen, niemand treibt die Sportler durch die Wüste. Wenn die Kräfte schwinden, gibt es einen "Besenwagen", der die Teilnehmer aufliest und ins Camp fährt. "Ich denke, es ist trotzdem eine Herausforderung, die uns die Grenzen aufzeigt", sagt Andreas Huben.
Und das liegt nicht nur am Lauf selbst. Die Teilnehmer schlafen zu viert in Beduinenzelten; da die Temperaturen in der Wüste nachts extrem fallen können, ist ein Schlafsack nötig. Toiletten gibt es nicht, Körperhygiene ist nur beschränkt möglich. Nicht gespart wird hingegen bei der Verpflegung, die bei diesen Extremen enorm wichtig ist. In den Camps wird italienisch gekocht.
Gerling gibt auch auch Tipps, wie die Rücksäcke bepackt werden sollten. Sonnenschutzcreme mit Lichtschutzfaktor 50, Kleidung von Badesachen bis zur Daunenjacke, Geländeschuhe mit Sandüberzieher, Sonnenbrillen, ein Sandsturm-Schutztuch, Trinkrucksack mit mindestens drei Wasserflaschen und Salztabletten dürfen nicht fehlen.
Für den Wüstenlauf mit Claudia Gerling gibt es 40 Teilnehmerplätze. "Wer vier Tage einmal richtig runterkommen möchte und seine persönlichen Grenzen kennen lernen will, der sollte sich anmelden", sagt sie. Ganz günstig ist das Abenteuer aber nicht: 3600 Euro ohne Anreise müssen Interessierte bezahlen.
Info: Weitere Informationen zum Wüstenlauf mit Claudia Gerling gibt es im Internet unter www.onlyyou-personaltraining.de