Von Axel Sturm
Ladenburg. Das war das große Ziel der Familie Streißelberger für ihr neues Heim im Neubaugebiet Nordstadt, im Kurzgewann: Der Tannenbaum sollte schon im neuen Wohnzimmer leuchten. Doch daraus wurde nichts. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Nur wenige Tage später haben Simone und Lukas Streißelberger sowie die beiden Kinder Friederike und Clemens den Umzug geschafft. Bereits jetzt wird in der neuen Küche gefrühstückt, die das Herzstück im Erdgeschoss der Doppelhaushälfte ist. Natürlich sind die Eltern froh, dass der Umzug von der 120-Quadratmeter-Mietwohnung am Wasserbett in das eigene Haus nun abgeschlossen ist. Beide räumen ein, dass die Nerven in der Umzugsphase doch sehr angespannt waren – aber auch das haben die Streißelbergers gemeinsam gemeistert. In der heißen Phase des Umzugs verbrachten die beiden Kinder einige Zeit bei den Großeltern im Saarland, sodass sich die Erwachsenen auf das Auspacken der Umzugskisten konzentrieren konnten.
Noch an Heiligabend waren Handwerker im Haus
Noch an Heiligabend arbeitete der Parkettleger auf Hochtouren, wurde aber rechtzeitig fertig. Mit der Qualität der Handwerkerarbeiten sind die Streißelbergers zufrieden. Ganz reibungslos verläuft ein Neubau, der bei dieser Familie mit dem Erdaushub im Frühjahr 2020 begonnen hat, eigentlich nie – auch in diesem Falle nicht. Die Mängelliste, die der Hauseigentümer dieser Tage erstellte, ist zwar noch lang, aber die Beseitigung sollte nur eine Formsache sein, hofft der Familienvater. So müssen beispielsweise die neuen Fensterbänke besser abgedichtet werden, es stehen Restarbeiten bei der Elektrik an, manches muss der Maler noch ausbessern.
Der Innenbereich mit seinen 165 Quadratmetern ist bezugsfertig, der Außenbereich hinkt noch etwas hinterher. Wegen der Minusgrade kann die Außenfassade derzeit nicht verputzt werden, und auch die Gestaltung des Hauseingangs und des Gartens harrt noch der Dinge. Dadurch lässt es sich nicht vermeiden, dass ständig Straßendreck in das Haus reingetragen wird – der Staubsauger ist daher eines der wichtigsten Haushaltsgeräte.
"So langsam, aber sicher kommen wir in unserem Haus an", sagte das Ehepaar beim letzten RNZ-Besuch Mitte Januar. Die Atmosphäre wirkt entspannt. Nachdem nun die meisten Kisten ausgepackt sind, freuen sich Lukas und Simone, sich nun endlich mit den Feinheiten der neuen Küche beschäftigen zu können. Zum Beispiel mit der Dampfgar-Funktion des Herdes, die es in der alten nicht gab.
Der Vater hat mit den Kindern im Keller die Hobby-Werkstatt bereits eingerichtet, denn in einem neuen Haus gehen die Handwerkerarbeiten gerade in der Einzugsphase nicht aus. Die Eltern arbeiten zurzeit im Homeoffice, und die beiden Arbeitszimmer der SAP-Mitarbeiterin und des MVV-Controllers sind längst eingeweiht. Die beiden sind froh, dass Friederike und Clemens einen Notbetreuungsplatz in ihrem Kindergarten erhalten haben, denn Homeoffice und Kinderbetreuung gleichzeitig – das lässt sich nur schwer vereinbaren, meint die Mutter.
Friederike und Clemens sind natürlich begeistert. Sie haben mitgeholfen, ihre Zimmer einzuräumen. Friederike ist sehr zufrieden mit ihrem neuen Schreibtisch, zu dem es den passenden Rollcontainer gab. Clemens findet es gut, dass er seinen Papagei auf das neue Regal setzen kann. Auf die neue Pirateninsel ist der Kleine aber besonders stolz. "Du musst öfters dein Zimmer aufräumen", ermahnt die ältere Schwester ihren vierjährigen Bruder, der aber lieber mit seiner eindrucksvollen Dino-Sammlung spielt. Von Friederikes neuem Reich hat man übrigens einen schönen Blick auf die Ladenburger Kirchtürme, und auch die Einzüge in der Nordstadt lassen sich von hier aus gut beobachten. Etwa zehn Familien wohnen mittlerweile im neuen Baugebiet – darunter viele Kinder, die sich bereits angefreundet haben. Die hoffen natürlich, dass der Spielplatz im grünen Dreieck bald gebaut wird. Manche Familien machen sich Sorgen, dass sich das verzögern könnte. "Wir wünschen uns ein Trampolin auf dem Spielplatz", hat Friederike klare Vorstellungen.
Zwar haben die Streißelbergers einen Großteil der Einrichtung mitgebracht, aber manches ist dann doch neu – wie der Esstisch mit der bequemen Bank, auf der die Familie gerne sitzt. Auch ein Gästezimmer gibt es – doch coronabedingt im Moment ohne Gäste. Die Kinder durften ihre Zimmer ihren Freunden bereits zeigen – die Eltern halten sich mit Einladungen derzeit zurück. "Da fehlt schon was – einfach mal spontan Freunde einladen, um das neue Haus zu zeigen, das geht halt derzeit nicht", erzählten die Eltern, die in der Zeit nach Corona die "Kontaktdefizite" aber nachholen wollen.
Langeweile wird bei den Streißelbergers ganz sicher nicht aufkommen. Die Auswahl einiger Lampen steht noch an, ein Bücherregal soll noch ausgesucht werden, und wenn das Haus verputzt ist, wird schnellstens die E-Ladestation für das Elektroauto installiert.
Und wie fällt die Bilanz der Bauherrenfamilie aus, die sich mit dem Hausbau in der Nordstadt einen Herzenswunsch erfüllen konnte? "Wir hatten ein gemeinsames Ziel, und um das zu erreichen, muss man zusammenhalten. Manchmal war die Atmosphäre angespannt. Die Arbeitsteilung hat sich jedoch bewährt, sodass wir immer optimistisch nach vorne blicken konnten", fassen Simone und Lukas Streißelberger zusammen. "Entspannend war die Zeit während der Bauphase nicht", sind sich beide einig. An einen größeren Streit können sie sich nicht erinnern.
Die Steuerberaterin und der Controller hatten auch die Baukosten jederzeit im Griff. Sonderwünsche kosten natürlich Geld, und auch die Streißelbergers mussten tiefer in die Tasche greifen als geplant. Rund zehn Prozent teurer ist am Ende ihr Hausbau geworden, was den Streißelbergers aber keine schlaflosen Nächte bereiten wird. Die Mehrwertsteuerreduzierung von 19 auf 16 Prozent hat der Bauherrenfamilie übrigens geholfen. "Der Finanzierungsplan ist aufgegangen", sagen beide.
"Die RNZ-Bauserie war spannend für uns – wir werden oft darauf angesprochen", meinen die Streißelbergers, die es nicht bereut haben, dass die RNZ sie beim Hausbau begleiten durfte. "Genießt die gemeinsame Zeit im neuen Heim", war auf einem Einzugsgeschenk zu lesen. Diesen Wünschen kann sich die RNZ nur anschließen.