Stimmungsvoll ist der Ladenburger Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz – und lockt daher immer wieder zahlreiche Besucher an. Die Stadtverwaltung sagt ihn nun für dieses Jahr ab: Aufwand und Nutzen stünden in einem „sehr ungünstigen Missverhältnis“. Foto: Sturm
Von Axel Sturm
Ladenburg. Da hat sich der Ladenburger Stadtbaumeister bei der Vorstellung eines Bauprojekts in der Gemeinderatsitzung am Mittwoch wohl "verplappert": André Rehmsmeier berichtete, dass die Kirchenstraße nun endlich neu gepflastert werden könne, weil die Firma Schnell die Arbeiten zum Angebotspreis von 835.000 Euro ausführen kann. Zeitlich stehe man nicht unter Druck, weil in diesem Jahr ja der Weihnachtsmarkt ausfalle, informierte der Stadtbaumeister in der Sitzung.
Diese Aussage sorgte bei Bürgermeister Stefan Schmutz für eine kleine Irritierung, denn von einer Absage des Weihnachtsmarkts war bisher nichts bekannt. "Da müssen wir noch drüber reden", sagte Schmutz. Doch die Meldung zur Weihnachtsmarktabsage war nun natürlich öffentlich.
Auf Anfrage der RNZ sagte Bürgermeister Schmutz am Donnerstagmorgen, dass die Stadtverwaltung noch im Laufe des Tages eine Pressemitteilung verschicken und bekannt geben werde, dass eine Durchführung des Ladenburger Weihnachtsmarkts in der bekannten Form aufgrund der hohen Auflagen zur Eindämmung der Pandemie und der örtlichen Gegebenheiten rund um den Marktplatz nicht möglich sei. Diese traf dann am Nachmittag auch ein.
Die Merkmale, die den Weihnachtsmarkt in Ladenburg kennzeichnen, widersprächen im erheblichen Maße den vorgegebenen Abstandsgeboten, so Schmutz. Darüber hinaus sieht die Stadtverwaltung die Wirtschaftlichkeit für Markthändler bei einem eingeschränkten Zugang für wenige Personen als nicht gegeben an. Zudem bestehe allgemein das Risiko, dass bei steigenden Infektionszahlen eine kurzfristige Absage nicht ausgeschlossen werden kann.
"Aufwand und Nutzen stehen demnach sowohl für die Stadt Ladenburg als Veranstalter sowie die teilnehmenden Händler in einem sehr ungünstigen Missverhältnis", teilte Schmutz der RNZ mit. Die Stadtverwaltung will nun gleichwohl andere Formate und Orte prüfen, um zu sehen, ob eine Alternative zum öffentlichen Weihnachtsmarkt kurzfristig umgesetzt werden könnte.