Von Frederick Mersi
Schriesheim. Die Evangelische Kirchengemeinde Schriesheim wird künftig von einem paritätisch besetzten Gremium geleitet: Sechs Männer und sechs Frauen sind bei den Kirchenwahlen, die vom 17. November bis 1. Dezember als reine Briefwahl stattfand, aus einem Feld von 15 Kandidaten gewählt worden. Sie werden für die nächsten sechs Jahre die Kirchengemeinde zusammen mit den Pfarrern Suse Best und Kieren Jäschke leiten. Die Wahlbeteiligung lag mit 23,7 Prozent etwas höher als 2013.
Sechs Kirchenälteste aus dem bisherigen Gremium sind wiedergewählt worden, sechs neue sind hinzugekommen. Damit besteht das Gremium nicht mehr aus 16, sondern nur noch aus zwölf Kirchengemeinderäten – ein Resultat der Zusammenlegung von West- und Ostpfarrei in Schriesheim. "Insgesamt hat sich das Gremium deutlich verjüngt", so Pfarrerin Best in einer ersten Reaktion am Montag. "Es wird zunächst einmal darum gehen, die neuen Kirchenältesten in ihre Aufgaben einzuführen, Strukturen zu erläutern und dann neu zusammenzuwachsen." Gleichzeitig gelte es im Gremium die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten zu regeln.
Zwar ist die Vorstellung der gewählten Kandidaten schon für Sonntag, 15. Dezember, geplant. Wegen der Einspruchsfrist und der bevorstehenden Weihnachtsfeiertage werde die konstituierende Sitzung des neuen Kirchengemeinderats aber erst im Januar stattfinden, so Best. Nach Jahren großer Bauprojekte wie der Innenrenovierung der Kirche in Schriesheim, der Einrichtung des Begegnungszentrums "mittendrin" und dem barrierefreien Umbau des Gemeindehauses in der Kirchstraße stehe nun eine Phase der Konsolidierung an: "Da wir in der vergangenen Legislaturperiode viele Gebäude instand setzen konnten und barrierefrei gestaltet haben, haben wir nun eine solide Grundlage für weitere inhaltliche Gestaltung unserer Kirchengemeinde", so Best.
Eine Herausforderung, die man gemeinsam mit dem ebenfalls neu gewählten Altenbacher Kirchengemeinderat angehen wolle, sei die Besetzung der nach dem Weggang von Klaus Nagel vakante Stelle des Gemeindediakonen. Im Schriesheimer Stadtteil wird auch die Zukunft des Gemeindehauses eine wichtige Rolle spielen: Durch die Kürzung von Mitteln der Evangelischen Landeskirche in Baden kann sich die Gemeinde dort künftig nicht mehr den Unterhalt des Gebäudes leisten.
Das Gemeindehaus dennoch zu erhalten, ist ein gemeinsames Ziel der vier Kandidaten, die sich für einen der vier Plätze im Altenbacher Kirchengemeinderat beworben haben. Obwohl es damit keine echte Auswahl gab, nutzten 28,9 Prozent der Stimmberechtigten die Gelegenheit, abzustimmen – ein Zeichen der Unterstützung für die Kandidaten.
Die Ältesten in Altenbach (v.l.): Renate Schmitt, Rötger Schellhammer, Jan Lauterbach und Christoph Plaß. Foto: zg