So sieht der Spielplatz am Landwehrhagener Platz aktuell aus. Künftig soll er in drei individuelle Bereiche gegliedert werden. Plan: Landschaftsarchitekturbüro Hofmann und Röttgen/RNZ-Repro/Foto: Kreutzer
Von Stefan Zeeh
Hirschberg. Ein teures Weihnachtsgeschenk überbrachte der Gemeinderat allen Eltern und Kindern am Mittwoch. Denn mit rund 400.000 Euro wird die Umgestaltung des Spielplatzes am Landwehrhagener Platz nicht gerade billig. So sprach auch Bürgermeister Manuel Just in der Gemeinderatssitzung von einem "stolzen Betrag für die Sanierung des Spielplatzes". Gleichzeitig verwies er darauf, dass in der Planungsphase schon einmal Baukosten von bis zu einer halben Million aufgelaufen waren, doch sei es gelungen, durch verschiedene Einsparungen die Kosten um rund ein Fünftel zu senken.
"Es ist einer der wichtigsten Spielplätze in der Gemeinde", ging Just auf die Bedeutung des Spielplatzes am Landwehrhagener Platz ein. Vor allem der dortige Bolzplatz sei für die Kinder wichtig, denn ein weiterer ist erst wieder am Sportzentrum vorhanden. Um dort vom Gebiet rund um den Landwehrhagener Platz hinzugelangen, müssten die Kinder die B 3 überqueren.
Den angedachten Kunstrasenbelag für den Bolzplatz konnte man aus Kostengründen allerdings nicht realisieren. "Wenn wir den Kunstrasen alleine finanzieren, wird das für die Gemeinde zu teuer", erläuterte Just. Die Verwaltung habe daraufhin geprüft, ob es Zuschussmöglichkeiten gibt, etwa seitens des Deutschen Fußballbundes, doch dies sei derzeit nicht der Fall. Das bedeutet aber nicht, dass der Bolzplatz in Zukunft nicht doch noch einen Kunstrasenbelag bekommen könnte.
In die Planungen für den erneuerten Spielplatz wurden auch die Anwohner miteinbezogen. Diese hätten angemerkt, dass der Ballfangzaun zu laut ist, so Maren Benetka Uher vom Landschaftsarchitekturbüro Hofmann und Röttgen, das die Planung der Spielplatzsanierung übernommen hatte. Ebenfalls aus Kostengründen wird es aber keinen neuen Ballfangzaun geben. "Wir wollen ihn nachrüsten", erläuterte Benetka Uher. Dazu gehöre, dass lose Schrauben festgezogen werden. Falls dann noch notwendig, könne später noch ein zusätzlicher Schallschutz installiert werden.
Ansonsten wird der Spielplatz in drei Bereiche gegliedert. Für die Kleinkinder wird es etwa eine Minivogelnestschaukel, eine Rutsche sowie ein großes Angebot an Sitzgelegenheiten geben. Daneben befindet sich ein Wasserspielbereich mit einer großen Sandfläche, in die das Wasser auf unterschiedliche Weise seinen Weg findet. Der Aktivbereich wird mit aus Holz gefertigten Elementen gestaltet, wie etwa einem Kletternetz oder einer Doppelschaukel.
Ein rot gepflasterter, 1,5 Meter breiter Fußweg stellt das Bindeglied zwischen den Spielbereichen dar.
"Kinder sind der Gemeinde lieb, aber auch teuer", ging Thomas Scholz (SPD) auf die Kosten für die Spielplatzsanierung ein. Dabei sei es gut, einen kritischen Blick auf die Kosten zu haben, was Einsparungen ermöglicht hätte. Jürgen Steinle (GLH) und Bernd Kopp (Freie Wähler) lobten die Einbindung der Anwohner in die Planungen für die Sanierung des Spielplatzes, und Oliver Reisig (FDP) sah angesichts der Größe des Projekts die 400.000 Euro als nicht "luxuriös" an. Wolfgang Pfisterer (CDU) befand, dass ein "guter Kompromiss" zwischen Kosten und Aufwendungen gefunden wurde.
Der Gemeinderat beschloss daraufhin einstimmig die Umgestaltung des Spielplatzes am Landwehrhagener Platz.