Ralf Gänshirt. Foto: Dorn
Von Annette Steininger
Hirschberg. Sein Interesse hatte Hauptamtsleiter Ralf Gänshirt eigentlich schon im vergangenen Juni bekundet, nun ist es offiziell: Er kandidiert bei der Bürgermeisterwahl am 21. Juli. Der 51-Jährige erläuterte am Mittwoch in einem Pressegespräch seine Beweggründe. Seit Bürgermeister Manuel Just sein Interesse an einer Kandidatur als Oberbürgermeister in Weinheim erklärt hat, habe er sich mit dem Thema beschäftigt, sagte Gänshirt.
Davor hätte er sich das nicht vorstellen können – vor allem aus familiären Gründen –, obwohl es immer mal wieder Anfragen aus anderen Gemeinden gegeben hätte. Doch nun sind seine zwei Töchter 11 und 15 Jahre alt. "Der Familienrat hat getagt, und ich bin sehr froh, dass mich meine Familie unterstützt", betonte der Diplom-Verwaltungswirt (FH).
Ralf Gänshirt will Hirschberger Bürgermeister werden
Kamera: Annette Steininger / Produktion: Reinhard Lask
Für ihn, der seit 19 Jahren Hauptamtsleiter ist und davor stellvertretender Hauptamtsleiter war, ist Hirschberg "eine Herzensangelegenheit". Gänshirt, der in Großsachsen aufgewachsen ist und in Weinheim wohnt, fühlt sich als Hirschberger. Mehr als 25 Jahre Berufserfahrung bringt er mit, hat aus seiner Sicht die Gemeinde in dieser Zeit auch mitgestaltet. Er weiß aber, dass es, sollte er Bürgermeister werden, noch mal eine ganz neue Herausforderung wird. "Aber es ist jetzt an der Zeit, diese Verantwortung zu übernehmen", sagt Gänshirt.
Das Rüstzeug hierfür hat er aus seiner Sicht durch die beiden Bürgermeister Werner Oeldorf und Manuel Just mitbekommen. Als Just 2007 das Bürgermeister-Amt antrat, sei er noch stärker involviert worden. Diesen "kooperativen Führungsstil" würde Gänshirt auch gerne weiterführen, sollte er gewählt werden.
Generell sei er "ein politischer Mensch", erklärte er. Auf eine Partei habe er sich dennoch nie festlegen wollen und bleibe auch parteilos. "Es gibt bei allen Parteien und Fraktionen in Hirschberg Ansätze, die ich gut finde", betonte er. Zwar seien schon Gespräch geführt worden, wann sich genau die Parteien auf einen Kandidaten festlegen werden, wisse er aber nicht (siehe Hintergrund).
Gänshirt will sich "mit ganzer Kraft" und "aus tiefer Überzeugung" dem Votum aller Hirschberger stellen. Aus seiner Sicht sei noch nicht der richtige Zeitpunkt, um konkret über Themen und Projekte zu sprechen. Auf eine eventuelle dritte Sporthalle angesprochen, machte er aber deutlich: "Wir brauchen definitiv mehr Hallenfläche." Die Machbarkeitsstudie sei erstellt, nun wird eine Kommission eingerichtet "Und ich bin da auch ganz ergebnisoffen." Dringlich seien die Sanierungen der bestehenden Hallen.
Hinsichtlich der Verkehrsproblematik meinte er, dass Hirschberg das Problem nicht alleine lösen könne und sich Partner dazuholen müsse. Gänshirt wies noch auf die vielen weiteren anstehenden Projekte hin und darauf, dass die zurückliegenden, "finanziell äußerst komfortablen Jahre" bald vorbei sein könnten. Vor diesem Hintergrund sei "eine unabhängige, ausschließlich sachorientierte und fachlich fundierte Arbeitsweise" mehr denn je nötig, wofür er stehe.
Als Sportler – Gänshirt fährt Rad, läuft Halbmarathon und hat über 25 Jahre beim Fußballverein Leutershausen gespielt– hätte er nichts gegen einen Mitbewerber. Einen könnte er mit Christian Würz, Zweiter Bürgermeister-Stellvertreter und CDU-Gemeinderat, bekommen. Die Zwei sind befreundet, beide bei den "Großsaasemer Buwe". Über die Kandidatur sprechen sie nicht. "An unserer Freundschaft soll sich nichts ändern", betonte Gänshirt. Er wirft am 18. Mai seine Bewerbung ein. Sollte es klappen, würde er sich freuen, später einmal als Bürgermeister in Rente zu gehen.
Update: 6 Uhr, Donnerstag, 9. Mai 2019