In der evangelischen Kirche in Großsachsen diskutierten 15
Kinder im Religionsunterricht mit ihrem Pfarrer darüber, was passieren
würde, wenn Maria und Josef heute eine Unterkunft für die Nacht suchen
würden. Fotos (2): Kreutzer
Von Silvia Rothenburger
Hirschberg. Die Weihnachtsgeschichte fasziniert die Menschen an Heiligabend wie eh und je, so auch in den Hirschberger Familiengottesdiensten. Zumal die Krippenspiel-Teams vor Ideenreichtum nur so sprühten.
> Katholische Pfarrgemeinde Leutershausen: Für ein Krippenspiel aus Sicht der Tiere hatte sich das Team um Gemeindereferentin Gabriele Mihlan-Penk mit Stefanie Braun, Manuela Grimm, Uschi Holzmann und Carolin Stein erwärmt und mit dieser schnörkellosen Geschichte einen Volltreffer gelandet. Eine Musikgruppe unter Leitung von Michael Fastel sorgte für das musikalische i-Tüpfelchen. Im Krippenspiel bekommen Maria und Josef nach langer Suche einen Stall in Bethlehem zum Übernachten zugewiesen. Aber Ochs und Esel sind anfangs gar nicht begeistert, dass in ihrem Futtertrog ein Kind liegen soll. Zwei Ziegen, eine Katze und Mäuse ergänzen das tierische Spektakel. Die Tiere erkennen nach und nach, dass dieses Kind "etwas Besonderes" sein muss, das sie selbst "zum Guten verwandeln kann". Nach und nach gesellen sich zu den Tieren auch Engel, Hirten und die drei Weisen, um das Kind im Stall zu verehren.
In der katholische Kirche in Leutershausen hatte sich das
Team für ein Krippenspiel aus Sicht der Tiere entschieden. Fotos (2): Kreutzer> Filialgemeinde Oberflockenbach: In der Herz-Jesu-Kirche ging es bei "Der lange Weg nach Bethlehem" aktuell zu. Zwei Kinder beobachten aus einem Versteck heraus heimlich das Krippenspiel und wundern sich, was Maria und Josef da so alles auf ihrer beschwerlichen Reise erleben. Und ehe sie es sich versehen, sind sie selbst mittendrin in der biblischen Geschichte als unmittelbare Zeugen, die den Weg von Maria und Josef bis nach Bethlehem und dort die Ereignisse im Stall vor mehr als 2000 Jahren persönlich miterleben dürfen.
Christine Mann und Ulrike Knörzer setzten mit 23 Kindern den Sprung von der Gegenwart in die Vergangenheit so gekonnt um, dass die Zuhörer zu Zeugen der Weihnachtsgeschichte wurden und Bekanntschaft mit zahlreichen Engeln machten, bei der Herbergssuche einer schlecht gelaunten Wirtin begegneten, aber auch einer Gruppe von freundlichen Hirten.
> In der Evangelischen Kirchengemeinde Leutershausen wartete das Team mit Sara Würz, Tatjana und Katharina Wörner, Suse Tremmel und Monika Schmitt – unterstützt noch von den Konfirmanden Paul und David – und an die 45 Kindern mit dem Stück "Weihnachten der Tiere" auf. Die Handlung wird aus der Sicht der Katzen erzählt. Viele sprechende und stumme Tierrollen kommen in der drolligen Geschichte vor: Schafe, Esel, Hunde, Mäuse – und der "Heisemer Storch". "Tierisch gut" waren aber auch Maria und Josef, zwei Hirten und eine Wirtin.
> Katholische Pfarrgemeinde Hohensachsen/Großsachsen/Lützelsachsen: Im Kirchenzentrum St. Josef begann das Krippenspiel ganz modern. Zwei Kinder unterhalten sich, was sie sich alles zu Weihnachten wünschen. Dabei fragen sich die Zwei auch, was da noch mal genau mit dem Jesuskind war. Sie entscheiden sich: "Wir bauen uns einfach eine Zeitmaschine." Hautnah sind sie dabei, als der Bote Maria und Josef auffordert, nach Bethlehem zu reisen. Auf der Rückreise – sie wollen pünktlich zur Bescherung zurück sein – haben sie verstanden, dass man sich etwas schenkt, um die Freude über die Geburt Christi weiterzugeben. 14 Kinder, darunter zehn Kommunionkinder, wirkten beim Krippenspiel mit. Der Jüngste, gerade mal fünf Jahre alt, spielte einen Engel. Mit Elena Seidel füllten Gemeindereferentin Heidi Kohl sowie Mütter und Väter die "Zeitmaschine" erfolgreich mit Leben.
> In der Evangelischen Kirchengemeinde Großsachsen setzten im Familiengottesdienst dieses Jahr Merle und Jens Otte mit zwei Konfirmanden Akzente: Im Stück "Herbergssuche in der heutigen Zeit" diskutieren 15 Kinder mit ihrem Pfarrer darüber, was passieren würde, wenn Maria und Josef heute eine Unterkunft für die Nacht suchen würden. Der Pfarrer und die meisten Schüler glauben, dass sie sofort erkannt hätten, wer dort vor ihnen steht und sie natürlich geholfen hätten. Nur Hannah ist skeptisch: Schließlich gebe es auch heute viele Menschen, die umsonst auf Hilfe hofften. Sie soll Recht behalten: Denn wo Maria und Josef heute auch hinkommen, hat niemand Zeit zu helfen. Zu sehr sind alle mit den Vorbereitungen für Weihnachten beschäftigt, selbst der Pfarrer hat kein Ohr für die beiden. Nur Hannah hat Mitleid und lädt sie zu sich nach Hause ein. Erst als Jesus dort geboren wird und ein heller Stern über dem Haus steht, beginnen die anderen, ihr Tun zu hinterfragen. Unterbrochen wurde das Spiel von Liedern der Gemeindemitglieder.