Der Stern weist auch bei der „Überallkrippe“ den Weg. Foto: Evangelische Kirche
Hirschberg-Großsachsen. (ans) Besucht man derzeit die Seite ueberallkrippe.de, dann wird einem ein Countdown angezeigt: Der Countdown bis Heiligabend, 24. Dezember, 10 Uhr, wenn die "Überallkrippe" online geht. "Überallkrippe" lautet der Name, weil die virtuelle Krippe von überall her, via Smartphone, Tablet oder auch Laptop, abgerufen werden kann.
Und der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Großsachsen, Friedel Goetz, hat dazu einen nicht unerheblichen Teil beigetragen. So hatte er schon im vergangenen Jahr die Idee, mit virtueller Realität weitere Möglichkeiten für die Religionspädagogik auszuschöpfen. Ziel sollte dabei sein, erläutert Goetz, Kinder und Jugendliche zu erreichen. Und zwar nicht durch das passive Anschauen eines Films oder einer App, sondern durch spielerisches Miteinbeziehen. Das Konzept stellte Goetz auch dem Oberkirchenrat in Karlsruhe vor. Es kam an.
Und so erhielt Goetz den Auftrag der evangelischen Landeskirche in Baden und machte sich ab diesem Spätsommer gemeinsam mit den Northcape Studios in Stuttgart an die Umsetzung. "Ich bin sozusagen der Mittelsmann zwischen evangelischer Kirche und Programmierer gewesen", erzählt Goetz. Da der Pfarrer nur eine 75-Prozent-Stelle in Großsachsen hat, nutzte er die verbleibende Zeit für das Projekt. Er versorgte die Agentur in Stuttgart mit Inhalten und der theologischen Botschaft. Umgekehrt erhielt er dann Vorschläge, wie man das in Bildern umsetzen könnte.
Herausgekommen ist eine virtuell begehbare Krippe, zu der man die Engel vom Sternenhimmel aus begleitet. In der Krippe angekommen, lassen sich Personen wie Maria und Josef sowie Symbole anklicken, sodass man nach und nach die komplette Weihnachtsgeschichte erfährt. Hierfür hatte es vieler Mitwirkender bedurft, schließlich wurden beispielsweise alle Figuren eingesprochen. Es gibt nur wenig Text, damit die Krippe auch für kleinere Kinder erlebbar ist. In der Krippe ertönen beim Anklicken eines Symbols auch weihnachtliche Weisen, eingesungen von einem Kinderchor unter Leitung von Anne Langenbach. "Wir haben mit Kindern der Singschule an der Peterskirche Weinheim die Lieder eingesungen. Dafür haben wir den Hauptchor, das sind Kinder von der vierten bis zur achten Klasse, verstärkt mit einigen Jugendlichen aus dem Jugendchor", sagt Langenbach. Begleitet wurden sie auf dem Klavier von Simon Langenbach. Zu finden sind die weihnachtlichen Weisen auch auf dem Youtube-Kanal der Landeskirche: ekiba tv.
Ein großes Team hat dafür gesorgt, dass die Weihnachtsbotschaft virtuell, kindgerecht und spielerisch vermittelt wird. Wichtig ist Goetz, dass die Kinder hier selbst aktiv werden müssen. Ähnliches wie diese App kann sich Goetz auch für den Konfirmanden- und Religionsunterricht an Schulen vorstellen. Wie wäre es zum Beispiel, ins Jahr 1517 zurückzureisen und Martin Luther in Wittenberg zu treffen? Jetzt hofft Goetz aber erst mal, dass die "Überallkrippe" gut angenommen wird und Groß und Klein ab Heiligabend durch die virtuelle Krippe wandern, die auch zu einem späteren Zeitpunkt noch besucht werden kann.
Info: Ab 24. Dezember um 10 Uhr gibt es die App "Überallkrippe" unter www.ueberallkrippe.de.