Die Bergstraße in Leutershausen: Um den Lärm durch Straßenverkehr zu vermindern, schlägt das Ingenieurbüro „Modus Consult“ ganztägig Tempo 30 vor. Foto: Kreutzer
Hirschberg. (krs) Der Hirschberger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Mittwochabend beschlossen, einen Lärmaktionsplan aufzustellen. Ziel ist, den Lärm in der Umgebung – insbesondere den durch Straßenverkehr – zu verringern. Das Gremium stimmte dem Entwurf vom November einstimmig zu. Auch die Öffentlichkeit soll an der Umsetzung beteiligt werden. Aufgrund der aktuellen Pandemielage verzichtete Bürgermeister Ralf Gänshirt auf Ausführungen zu dem Tagesordnungspunkt und verwies auf die Verwaltungsvorlage.
Der erste Lärmaktionsplan in Hirschberg wurde 2015 aufgestellt, die Gemeinde ist aktuell in der dritten Runde der Planung. Für den Kampf gegen den Krach haben sich Dossenheim, Schriesheim und Hirschberg zusammengetan und das Ingenieurbüro "Modus Consult" mit der Fortschreibung des Plans beauftragt.
Diesem folgend wurde in Absprache mit dem Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises bisher in der Ortsdurchfahrt das Tempo auf 30 km/h reduziert. Außerdem soll in beiden Ortsteildurchfahrten lärmmindernder Asphalt eingebaut werden. Weil es sich dabei aber um eine Bundesstraße handelt, steht das noch aus. Die Verwaltung habe das zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe zwar mehrfach befragt, bisher allerdings noch keine verbindliche Zusage bekommen, heißt es in der Vorlage.
In der aktuellen dritten Runde hat das Büro "Modus Consult" mögliche Lärmbrennpunkte ermittelt. Demnach solle Tempo 30 in Großsachsen ebenfalls auf der Landstraße zwischen dem nördlichen Ortseingangsschild und der Hohensachsener Straße sowie zwischen der Landstraße 2 und dem südlichen Ortsausgangsschild, ebenso in der Breitgasse zwischen der Landstraße und der Talstraße/Lettengasse sowie auf der Talstraße zwischen Breitgasse und Lettengasse 37 gelten. Im Ortsteil Leutershausen solle demnach auf der Bergstraße in der gesamten Ortslage und in der Heddesheimer Straße zwischen Bergstraße und westlichem Ortsausgangsschild die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer reduziert werden.
Als mittel- bis langfristige Maßnahmen zur Lärmminderung nennt das Büro die Fahrbahnsanierung der Landstraße in Großsachsen zwischen der Hohensachsener Straße und der Lobdengaustraße sowie der Bergstraße in Leutershausen zwischen der Heddesheimer Straße und der Goethestraße.
In einer schriftlichen Stellungnahme, die die GLH der RNZ schickte, nennt die Fraktion drei Punkte, um welche der Entwurf erweitert werden sollte. Demnach solle die Fahrbahnsanierung in Großsachsen über die Lobdengaustraße hinaus bis zur Abzweigung zum Sterzwinkel, und in Leutershausen schon ab der Lindenstraße und nicht erst ab der Heddesheimer Straße bis zur Goethestraße erweitert werden. Außerdem solle das Ortsschild in Großsachsen bis zur Ampel Abzweigung L 541 versetzt und zwischen beiden Ortsteilen Tempo 70 eingeführt werden.
Bei der Lärmaktionsplanung hat die Kommune zwar die Planungshoheit, die Öffentlichkeit muss aber einbezogen werden. Der Entwurf soll vom 25. Januar bis 8. März offengelegt werden. In dieser Zeit können sich Träger öffentlicher Belange einbringen. Aufgrund der Corona-Pandemie haben die Verwaltungen der drei beteiligten Kommunen diesen Zeitraum auf sechs Wochen verlängert. Danach sollen die Anregungen ausgewertet und im Gemeinderat besprochen werden.