Der neu gewählte Vorstand der CDU Hirschberg am Montag mit der scheidenden Vorsitzenden Uschi Pschowski (sitzend, re.) und Nachfolgerin Petra Mayer (sitzend, li.). Foto: Dorn
Von Stefan Zeeh
Hirschberg. Es war eine besondere Jahreshauptversammlung, die die Hirschberger CDU am Montag im Hilfeleistungszentrum abhielt. Das lag nicht nur am Veranstaltungsort, der gewählt wurde, um die Corona-Auflagen einzuhalten. "Die Ära Pschowski geht zu Ende", betonte der stellvertretende Vorsitzende, Ulrich Zeitel. Knapp elf Jahre hatte Uschi Pschowski "mit ruhiger Hand und Bestimmtheit", so Zeitel, den CDU-Gemeindeverband geführt. Vor der Jahreshauptversammlung hatte sie angekündigt, aus familiären Gründen nicht mehr zu kandidieren, und mit Petra Mayer (39) sogleich eine Nachfolgerin präsentiert. Diese wählten die 24 CDU-Mitglieder bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung auch zu ihren neuen Vorsitzenden.
Zuvor blickte Pschowski auf die Ereignisse des Jahres 2019 zurück, die geprägt waren von zwei Wahlkämpfen. Neben den zahlreichen Aktivitäten rund um die Kommunalwahl unterstützte die CDU auch Christian Würz bei seiner Kandidatur fürs Bürgermeisteramt. Dazu kamen einige Veranstaltungen. "2020 haben wir fast nichts mehr machen können, das Heringsessen war unsere letzte Veranstaltung vor der Corona-Krise", skizzierte Pschowski die Ereignisse.
"Uschi Pschowski hat es mit ihrer Art immer wieder geschafft, den CDU-Gemeindeverband zusammenhalten", ging anschließend Zeitel auf die Verdienste der scheidenden Vorsitzenden ein. Er überreichte ihr neben einem Dank von Bundeskanzlerin Angela Merkel für die geleistete Arbeit eine Ehrenmedaille vom baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl und dem CDU-Generalsekretär des Landesverbands Manuel Hagel. Aus Berlin schickte Bundestagsabgeordneter Karl A. Lamers einige Zeilen, die Würz verlas. "Seit 2010 hat Uschi Pschowski die CDU Hirschberg politisch und persönlich herausragend geführt", lobte Lamers ihre Arbeit. Ebenso hoben die Kandidaten der CDU für die Landtags- und Bundestagswahl im kommenden Jahr, Julia Philippi und Alexander Föhr, ihre Verdienste hervor. "Die Gemeinde hat in Uschi Pschowski immer einen verlässlichen Partner gefunden", betonte Bürgermeister Ralf Gänshirt. Er lobte zugleich die Arbeit der CDU im Gemeinderat, da sie dort "verantwortungsvoll und weitblickend" handele.
Aus dem Gemeinderat berichtete daraufhin CDU-Fraktionsvorsitzender Würz, der auf die wohl wichtigste anstehende Entscheidung in Hirschberg einging: die Gewerbeparkserweiterung. "Die CDU steht zu 100 Prozent hinter der Erweiterung", verdeutlichte er die Position seiner Partei. Er kritisierte die Vorgehensweise der Initiative "Bürgerbegehren Hirschberg". "Die Unterschriften für das Bürgerbegehren wurden vehement, aufdringlich und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gesammelt", sagte Würz. Dafür habe man Belege: So sei etwa behauptet worden, dass für die Erweiterungsfläche die Ansiedlung eines Großkomplexes, vergleichbar mit dem Logistikunternehmen Pfenning im Heddesheimer Gewerbegebiet, vorgesehen sei. Das sei jedoch keineswegs geplant.
Auch auf das Dauerthema "Ortsumgehung" ging Würz ein. CDU, FDP, Freie Wähler und SPD hatten Ende Mai die Verwaltung damit beauftragt, mit den zuständigen Behörden Gespräche über die Möglichkeiten einer Förderung einer Umgehungsstraße zu führen. Auf Nachfrage von Zeitel erklärte Gänshirt, dass die Verwaltung ein "dickes Bündel" an Unterlagen zu einer Ortsumgehung nach Karlsruhe zum Regierungspräsidium geschickt habe. Der zuständige Sachbearbeiter sichte diese nun. Danach soll es Gespräche über eine Ortsumgehung mit dem Regierungspräsidium geben.
"Wir brauchen nicht alles Bewährte über Bord zu werfen. Aber Erneuerung tut Not, schon um das Bewährte für die Zukunft zu sichern", stellte am Ende die neue Vorsitzende, Petra Mayer, ein Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog ihrer zukünftigen Arbeit voran. Dabei war es ihr in puncto Erneuerung ein besonderes Anliegen, die Präsenz der Hirschberger CDU in den sozialen Medien auszubauen.