Edingen-Neckarhausen. (nip) Im Bebauungsplanverfahren "Neckarhausen-Nord" ist die Gemeinde ein Stück weiter. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch die Ergänzung des Geltungsbereichs um die Neckarstraße, um Änderungen an der Verkehrsfläche, zum Beispiel was Parkraum, Gehwege und Straßenbeleuchtung betrifft, regeln zu können. Gleichzeitig nahm er auf Vorschlag von MVV Regioplan Mannheim die Anlage des Kleingartenvereins Neckarhausen heraus. "Die Anlage hat Bestandsschutz, es gibt keine Planerfordernis und man kann sie daher außen vor lassen", sagte Planer Bernhard Schwoerer-Böhning.
Bürgermeister Simon Michler betonte, auch im angestrebten beschleunigten Verfahren kämen die Umweltbelange nicht zu kurz. "Es geht auch ein bisschen ums Geld", sagte er. Die artenschutzrechtliche Analyse sei in Arbeit. "Artenschutz läuft immer parallel zum Bebauungsplanverfahren", so Schwoerer-Böhning. Die im Herbst begonnene Potenzialanalyse zeige, dass man in einigen Bereichen genauer hinschauen müsse. Zum Beispiel bei den Zauneidechsen, Brutvögeln und Fledermäusen. Falls es sie gibt, müssen sie umgesiedelt werden oder es müssen bepflanzte Ersatzlebensräume her.
Dem Artenschutz auch im beschleunigten Verfahren gänzlich gerecht zu werden, sei Lieblingsthema von Thomas Hoffmann, meinte Michler. Doch der Fraktionssprecher der OGL war in der Sitzung nicht zugegen, hatte die Enthaltung in diesem Punkt seinen Fraktionskollegen aber wohl im Vorfeld empfohlen. "Warum beschleunigen, wenn es an anderer Stelle hakt", erklärte Angela Stelling mit Bezug auf die Äußerungen ihres Vorredners der SPD-Fraktion, Thomas Zachler. Der hatte erneut beklagt, es gehe zu langsam und man müsse die Vereine ins Boot holen.
Zulässig ist das vereinfachte Verfahren nach den Paragraphen 13 a mit 2,93 Hektar Baufläche im Innenbereich und 13 b mit 2,72 Hektar im Außenbereich auf jeden Fall, wie Schwoerer-Böhning erläuterte.
Auch das von Alexander Kuhn vorgestellte Erschließungskonzept trug der Gemeinderat einstimmig mit. Es sieht unter anderem vor, die Neckarstraße auf 5,50 Meter zu verschmälern, um den Gehweg zu verbreitern. Kuhn sieht kein größeres Konfliktpotenzial zwischen Auto- und Radverkehr in diesem Gebiet mit einer Zielgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern, wie er auf Anfrage von Stephan Kraus-Vierling (UBL) erklärte. Auch Busverkehr sei möglich. Der Weg auf dem Neckardamm bleibt erhalten. Positiv zu erwähnen sei, so Kuhn, dass es künftig zwar mehr Gebäude, aber auch mehr Grün und mehr Bäume in dem Areal geben werde. Zudem würden Altlasten beseitigt. Michlers Fazit: "Es geht in kleinen Schritten voran, doch wir brauchen Geduld, bis gebaut werden kann."