Bürgermeisterwahl Schriesheim

Fadime Tuncer befindet sich im "Vorwahlkampf"

Die grüne Bürgermeisterkandidatin erklärt, wieso man einen Monat nach Start ihrer Kampagne bisher so wenig von ihr gehört hat.

10.08.2021 UPDATE: 11.08.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden
Fadime Tuncer. Foto: Dorn

Schriesheim. (hö) Die grüne Bürgermeisterkandidatin Fadime Tuncer stellt sich am morgigen Donnerstag, 12. August, der Bürgergemeinschaft vor (19.30 Uhr, "Zum goldenen Hirsch"). Bei ihr hatte sich vor drei Wochen schon Tuncers Mitbewerber Christoph Oeldorf präsentiert, der von der CDU und den Freien Wählern unterstützt wird; dabei tendierten damals die knapp 30 anwesenden Gäste in der Weinstube Hauser zu Oeldorf. Insofern wird es spannend, welches Stimmungsbild Tuncers Auftritt hinterlässt. Ähnlich interessant wird es, wenn sich Tuncer und Oeldorf bei der SPD präsentieren, es gibt offenbar einen gemeinsamen Termin Mitte September. Auch bei der CDU habe sie angefragt, ob sie sich dort vorstellen soll, aber das wurde mit Verweis auf den "eigenen" Kandidaten Oeldorf abgelehnt.

Unterdessen äußerte sich Tuncer gegenüber der RNZ zur Beobachtung, dass sie einen Monat nach Bekanntgabe ihrer Kandidatur noch nicht richtig in den Bürgermeisterwahlkampf eingestiegen ist, während Oeldorf schon erste Termine absolviert hat: Zur Zeit vertrete sie drei Wochen lang Bürgermeister Hansjörg Höfer, der im Urlaub weilt. In dieser Zeit werde sie nur dienstliche Termine – darunter die Benefiz-Weinprobe der Winzergenossenschaft am Freitag, 13. August – wahrnehmen und sich mit Wahlkampfauftritten zurückhalten: "Ich mache im Moment keine Kandidatentermine – außer wenn ich eingeladen werde." Insofern sei sie im Moment in einer Art "Vorwahlkampf". In den letzten Wochen habe sie allerdings bei Konzerten wie dem der "T-Band" oder bei "Kunst im Zehntkeller" vorbeigeschaut – dabei müsse sie sich ja auch nicht wie Oeldorf im Moment bei den Schriesheimern erst bekanntmachen.

Zudem sei sie im Moment auch durch die Bundestagswahl gebunden. Ihrer Einschätzung nach wird der Bürgermeisterwahlkampf erst danach an Fahrt aufnehmen: "Das sind ja zwei Monate", was aber nicht heiße, "dass bis zum 26. September nichts passiert". Sie wolle wegen des Bundestagswahlkampfes die Bürger nicht mit der Bürgermeisterkandidatenkampagne überstrapazieren: "Als Wahlkämpferin habe ich ein Gefühl fürs Timing." Ihr sei ein kurzer Wahlkampf lieber, "mancher, der zu früh angefangen hat, ist gescheitert", sagte Tuncer mit Blick auf die lange Kampagne Peter Rosenbergers vor 16 Jahren.

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Seit ihrem Kampagnenstart hat sich auf ihrer Homepage wenig getan, das liege aber daran, dass ihre Grafikerin im Urlaub war. Dafür war in den Sozialen Netzwerken jede Menge los: Auf Facebook kam es zu einer heftigen Kontroverse, als eine Nutzerin schrieb, sie wolle keine Türkin als Bürgermeisterin – dafür brandete ihr einhellige Kritik entgegen. Da sie auch Tuncer unterstellte, sie habe angeblich die Weinhoheiten und die CDU beleidigt, bot ihr Tuncer ein klärendes Gespräch an, zu dem es aber noch nicht gekommen ist. Rassistische Ausfälle oder Beleidigungen habe es in ihrem Wahlkampf bisher nicht gegeben, sagte Tuncer auf RNZ-Nachfrage. Tuncer ist zwar in der Türkei geboren, kam aber mit sechs Jahren nach Deutschland und hat seit über 20 Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft.

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