Von dem Inhalt des Backofens aus der Weinheimer Bahnhofsfiliale eines Heidelberger Bäckereibetriebs blieb nur Brandschutt übrig. Foto: FFW
Weinheim. (web) Obwohl er eine arbeitsintensive Nacht hinter sich hat, ist Ralf Mittelbach erleichtert: "Das war ein Fall aus der Kategorie ,Gerade noch mal die Kurve gekriegt’", sagte der Sprecher der Weinheimer Feuerwehr gestern Nachmittag zum Einsatz im Hauptbahnhof. Die Kräfte waren am frühen Morgen um 5.30 Uhr an den Weinheimer Fern- und Nahverkehrsknotenpunkt gerufen worden.
Der Grund: Der Backofen einer Bäckerei innerhalb des Bahnhofsgebäudes brannte. Mitarbeiter hatten nach Ende eines Backvorgangs Flammen und Rauch bemerkt. Letzterer zog rasch in die Bäckerei sowie die Vorhalle des Bahnhofs. Die Feuerwehr rückte mit neun Kräften an und konnte den Brand schließlich löschen.
Polizisten aus gegenüber liegendem Revier reagierten
Beamte vom direkt gegenüber gelegenen Polizeirevier Weinheim sperrten den Zugang zum Bahnhof bis 6.45 Uhr ab, damit keine Passanten durch das Einatmen von Brandrauch gefährdet wurden. Das war dringend notwendig: Die Bahnhofsvorhalle war rasch vollkommen verraucht. Dank des schnellen Reagierens von Feuerwehr und Polizei wurde niemand verletzt. Denn abgesehen von den Absperrmaßnahmen hatten die Beamten aus dem nahegelegenen Revier auch erste Löschversuche unternommen. Zu Einschränkungen des Zug- und Fahrzeugverkehrs kam es ebenfalls nicht. Durch Rußablagerungen entstand aber ein bislang nicht zu beziffernder Sachschaden in mehreren Räumen. "Auch die Brötchen kamen nicht ungeschoren davon", hat Feuerwehrsprecher Mittelbach seinen Humor beim Blick auf ein Foto des Brandschutts wiedergefunden.
Die Nacht für die Weinheimer Wehrleute war deshalb so kurz, weil sie am späten Montagabend bereits im Umland der Zweiburgenstadt eingreifen mussten: In der Kommune Gorxheimertal hatte es unter dem Dach eines Fachwerkhauses gebrannt. In dem denkmalgeschützten Gebäude befanden sich Wohnungen und eine Gastronomie.
Die Weinheimer rückten also am Montagabend um 23.12 Uhr in die hessische Nachbarkommune aus. Der dortige Einsatz war am nächsten Morgen beendet, um 5.15 Uhr. Eine Viertelstunde später begann der Einsatz am Weinheimer Hauptbahnhof. "Wir sind eine Freiwillige Feuerwehr", stellt Sprecher Mittelbach klar: "Die Einsatzkräfte sind am Dienstag wieder in ihr Berufsleben zurückgekehrt."
Der eine oder die andere dürfte dabei wohl zumindest ein wenig müder gewesen sein als an ganz "normalen" Arbeitstagen.