Ausbildung bei Freudenberg

Den Sprung unter die "besten 84" geschafft

Firma begrüßte Berufsanfänger - Auch Flüchtlinge dabei - Betriebsrat fordert stabile Zahl an Ausbildungsplätzen

03.09.2018 UPDATE: 04.09.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 18 Sekunden

Die Freudenberg Gruppe und ihre Verbundpartner haben gestern 84 Auszubildende und Studienanfänger aufgenommen. Die Berufsstarter, die auch die nagelneue Lernfabrik im Freudenberg-Bildungszentrum bewundern durften, haben sich unter knapp 1000 Bewerbern durchgesetzt. Foto: Dorn

Von Carolina Paul

Weinheim. "Ein Feuer in den uns anvertrauten Jugendlichen entfachen", das ist das, was sich der Leiter der Ausbildung bei der Freudenberg Gruppe, Rainer Kuntz, zum Ziel setzt. In diesem Jahr haben sich 84 Bewerber durchgesetzt. Knapp 1000 Bewerbungen waren bei dem größten Arbeitgeber der Zweiburgenstadt und seinen Verbundpartnern eingegangen.

Die Neuen haben sich einen Platz in einem Ausbildungsberuf bei Freudenberg, bei einem der Verbundpartner oder ein duales Studium in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) sichern können. 50 von ihnen beginnen ihre Ausbildung oder ihr Studium bei der Freudenberg Gruppe, 34 bei den Verbundpartnern.

Kuntz erklärt sich die hohen Bewerberzahlen mit der Qualität des Arbeitgebers. Er sagt aber auch, dass nicht alle Studiengänge und Ausbildungsberufe gleich beliebt seien. Im Bereich Informationstechnik oder Werkzeugmechanik ist das Interesse nicht so groß wie an den kaufmännischen Angeboten.

Nur 17 Mädchen haben sich dieses Jahr eine technische oder kaufmännische Ausbildung oder einen entsprechenden Studiengang sichern können. Im vergangenen Jahr waren es aber laut Kuntz lediglich sieben.

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Sie alle saßen nun im Auditorium der Freudenberg Gruppe und warteten auf den langersehnten Beginn ihres Berufslebens. Manche hatten sich für ihren ersten Arbeitstag sogar schon in die richtige Kleidung geschmissen, auf denen das Firmenlogo ihrer jeweiligen Ausbildungspartner, zum Beispiel das Emblem des Stahlkonzerns ThyssenKrupp, zu sehen war.

Langersehnt war der Start deshalb, weil einige sich bereits vor einem Jahr bei der Firma beworben hatten, der bereits jetzt wieder gut 400 Bewerbungen für den Ausbildungsstart 2019 vorliegen.

Deshalb stellte auch Rainer Kuntz noch einmal heraus, dass jeder Anwesende sich den Platz auch redlich verdient hat: "Ihre Schulnoten, das Ergebnis beim Berufseignungstest und ihr Verhalten im Vorstellungsgespräch haben dazu geführt, dass sie sich in der Vorrunde den Sprung unter die besten 84 gesichert haben."

Nicht nur die Auszubildenden und Studienanfänger übernehmen nun eine neue Verantwortung, sondern auch die Freudenberg Gruppe, die in diesem Jahr vier Geflüchteten die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer sowie zum Elektroniker für Betriebstechnik ermöglicht.

"Die Anwesenheit der Menschen, die vor Gewalt und Armut geflohen sind, erweitert auch den Horizont der übrigen Auszubildenden", sagte Ausbildungschef Kuntz dazu.

In einem berufsvorbereitenden Praktikum, das im Jahr vor dem möglichen Ausbildungsstart beginnt, rekrutiert das Unternehmen Geflüchtete. "Die Finanzierung des Gesamtprojekts erfolgt über Spendengelder der Freudenberg-Mitarbeiter und des Unternehmens", so Kuntz.

In seiner Begrüßungsrede betonte er, dass sich das Bildungszentrum in den vergangenen Jahren weiterentwickelt habe und mit seiner hervorragenden Ausstattung die besten Voraussetzungen für Erfolg in der Ausbildung oder Studium bietet.

In diesen Genuss sollte die Menge bereits nach dem Vortrag kommen, zuvor wollte aber auch der Geschäftsführer der Freudenberg Service KG, Ulf Kürschner, die Berufsanfänger begrüßen: "Wir alle tun alles für Top-Rahmenbedingungen im Ausbildungsbetrieb. Ich hoffe, ihr bringt alle Lust am Lernen mit."

Bernd Egner, Sprecher des Betriebsrats, stellte noch einmal heraus, dass die Neuen die Zukunft und ein wichtiger Teil der Freudenberg Gruppe sind, bevor er das Wort an Matthias Schmiedel weitergab. Der hatte ein besonderes Anliegen im Gepäck, das sich vor allem an die Personalverantwortlichen richtete.

Jedes Jahr würde die Zahl der Ausbildungs- und Studienplätze schwanken: "Bitte schafft Klarheit bei den Ausbildungszahlen", appellierte er an die Freudenberg-Führung. "Wir alle kennen den Fachkräftemangel, eine feste Zahl von Ausbildungsplätzen wäre für die Zukunft aller extrem wichtig", bat Schmiedel um die Aufnahme von Gesprächen. Für die Auszubildenden und Studierenden ist er der Ansprechpartner, etwa bei Problemen und Sorgen.

Kommunikation sei für alle als Grundlage aller Tätigkeiten sehr wichtig, genauso wie die Freude am Beruf, so Schmiedel. Mit den Worten: "Ich wünsche euch viel Spaß, viel Spaß und noch mal Spaß", verabschiedete er sich von den 84 Startern, die den ersten Tag bei Freudenberg verlebten.

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