Drei Tage lang "Lied erleben"
Mit hochkarätigen Künstlern steigt vom 23. bis 25. Juni das "1. Hirschberger Liedfest" in der Ehemaligen Synagoge
Von Anja Stepic
Hirschberg-Leutershausen. Man spürt sie richtig: die Begeisterung, die Leidenschaft hinter dieser Idee. Da ist einer, der brennt für seinen lang gehegten Traum. Als international gefragter Liedpianist hat Alexander Fleischer immer wieder erlebt, dass sich viele Sänger für "das Lied" interessieren. Was aber bislang fehlte, war das richtige Podium. Geboren wurde die Idee zu einem "Liedfest" dann hier in der Ehemaligen Synagoge.
Bei zwei Liederabenden, die er selbst als Pianist begleiten durfte, spürte Fleischer, wie wunderbar dieser Ort zu solch einem Vorhaben passen würde. Die Größe des Raums, die Nähe zum Publikum, die einzigartige Akustik und Atmosphäre: intim, persönlich, so wie das Lied selbst. Im Kulturförderverein und seiner Zweiten Vorsitzenden, Monika Maul-Vogt, fand Fleischer einen glühenden Unterstützer seiner Idee.
Hintergrund
> Freitag, 23. Juni: 20 Uhr "Erlkönig - Lieder und Balladen", Nikola Diskic´, Bariton (Nationaltheater Mannheim) & Alexander Fleischer, Klavier; Werke von Schubert, Liszt, Wolf, Ullmann und Loewe
> Samstag, 24. Juni: 20 Uhr "Vom Fenster ins Meer hinaus -
> Freitag, 23. Juni: 20 Uhr "Erlkönig - Lieder und Balladen", Nikola Diskic´, Bariton (Nationaltheater Mannheim) & Alexander Fleischer, Klavier; Werke von Schubert, Liszt, Wolf, Ullmann und Loewe
> Samstag, 24. Juni: 20 Uhr "Vom Fenster ins Meer hinaus - Große katalanische Liedzyklen" Anna Alàs i Jové, Mezzosopran (Barcelona) & Alexander Fleischer, Klavier; Werke von Toldrà, Mompou, Blancafort und Montsalvatge
> Sonntag, 25. Juni: 17 Uhr "Dichterliebe", Manuel Walser, Bariton (Wiener Staatsoper) & Alexander Fleischer, Klavier; Werke von Strauss, Wolf und Schumann
> Karten: Das Kombiticket für alle drei Tage kostet 36 Euro (Mitglieder 30 Euro), Einzelkarten kosten 15 Euro (ermäßigt zwölf Euro)
> Reservierungen: Karten können reserviert werden unter Telefon 01 77 / 8 96 96 88 oder per E-Mail an info@kulturfoerderverein-hirschberg.de.
aste
Und nach einem Jahr intensiver Vorbereitung steht es nun in den Startlöchern: das "1. Hirschberger Liedfest". Vom 23. bis 25. Juni heißt es drei Tage lang: "Lied erleben". Drei Konzerte mit drei außergewöhnlichen Liedinterpreten und ein spannungsgeladenes, äußerst anspruchsvolles Programm warten auf das Publikum. Exklusiv zum Pressegespräch gab es schon einmal eine musikalische Kostprobe, dargeboten von Nikola Diskic´, Bariton am Mannheimer Nationaltheater. Wenn alles so ist wie dieses kleine Appetithäppchen, dann dürfen sich die Hirschberger auf ein einzigartiges Konzertereignis freuen.
Drei hochkarätige Sänger, die an den großen Opernhäusern der Welt zu Hause sind, werden das Debüt des Hirschberger Liedfestes gestalten. "Mir hat es gefallen, Teil einer neuen Sache zu sein", erzählt Diskic´. "Und diese Lieder sind einfach traumhaft", schwärmt er. Wenngleich sie auch eine große Herausforderung sind, insbesondere die vielschichtigen Balladen mit ihren wechselnden Rollen und Dialogen. Sie sind das Thema von Diskic´ beim Auftakt-Konzert "Erlkönig". Außer der als Inbegriff des Liedes geltenden Vertonung der gleichnamigen Goethe-Ballade von Franz Schubert wird Diskic´ Werke teils in Vergessenheit geratener Komponisten darbieten, darunter Viktor Ullmann oder Carl Loewe.
Am zweiten Abend unter dem Titel "Vom Fenster ins Meer hinaus" singt Anna Alàs i Jové (Mezzosopran) große Lied-Zyklen aus ihrer katalanischen Heimat. "Ein farblicher Akzent zwischen den beiden deutschsprachigen Programmen", so Fleischer. Manuel Walser (Bariton) widmet den letzten Konzertabend Schumanns weltbekannter "Dichterliebe". Außerdem interpretiert er acht Gedichte aus "Letzte Blätter" von Hermann von Gilm - eine von Richard Strauss vertonte Sammlung von Texten, die nur ganz selten komplett aufgeführt werden. Gewürzt wird das Ganze mit Liedern von Hugo Wolf aus dem "Italienischen Liederbuch". Alexander Fleischer wird alle drei Künstler am Klavier begleiten. Als Schirmherr des "Hirschberger Liedfestes" konnte Fleischer keinen Geringeren als den Weltstar Thomas Quasthoff gewinnen, der mit seiner brennenden Leidenschaft für das Kunstlied jeden der drei Künstler auf die eine oder andere Weise geprägt hat.
Nach dem letzten Konzert am Sonntag lädt der Kulturförderverein alle Gäste zu einem Sekt auf den Platz vor der Synagoge ein. "Zu einem Fest gehört auch ein festlicher Abschluss", findet Maul-Vogt. Vor allem aber ist man gespannt, wie das Liedfest beim Publikum ankommen wird. "Es wäre ein Traum, wenn es sich hier in Hirschberg fest etablieren würde", hofft Fleischer.
So jedenfalls ist der Plan. An Ideen für die nächsten Jahre mangelt es nicht. Gut möglich wäre sogar, dass Quasthoff persönlich einmal beim Hirschberger Liedfest auftritt.