Die 3000 Gummientchen schwammen vor den Augen Tausender Zuschauer ihrem Ziel entgegen. Manch einer hoffte da, dass seine Startnummer siegen möge. Foto: Kreutzer
Von Günther Grosch
Weinheim. Was für ein Finish! Noch 50 Meter vor dem Ziel hätte kaum jemand einen Cent auf die Gummiente mit der Startnummer 1276 gesetzt. Doch die "Daisy Duck" des von den Serviceclubs "Ladies Circle Weinheim hilft" und "Round Table 186 Weinheim" zum vierten Mal ausgerichteten Entenrennens - der Erlös kommt dem Kinderförderfonds Neckar-Bergstraße und weiteren Weinheimer Hilfsprojekten zugute - setzte im Schlussspurt alles auf eine Karte. Sie drehte und wendete sich in den Strudeln der Weschnitzströmung, kämpfte sich Bürzel für Bürzel an ihren 2999 Mitkonkurrentinnen vorbei und siegte am Ende mit einer Schnabellänge Vorsprung vor Ente 2306 und 2532.
Mehr Gaudi unter den Zuschauern geht nicht, wie auch gestern wieder das Entenrennen bewies, das in der Halbzeitpause der von der Woinemer Hausbrauerei organisierten Floßfahrt (siehe weiteren Bericht) stattfand. Dabei galt es für die 3000 quietschgelben Starter, sich nicht nur mit den tückischen Wasserverhältnissen der Weschnitz auseinanderzusetzen.
Bereits der Start hatte bei vielen der der Gattung "Flexilis anatis" zuzurechnenden Gummienten zu einem gefährlichen Adrenalinausstoß geführt. Galt es doch nicht nur beim freien Fall aus einem in rund fünf Meter an einem Hebekran schwebenden "Big Pack", den anschließenden Aufprall in die brettharten Weschnitzfluten abzufedern. Beim Eintauchen in das Gewässer musste in Sekundenschnelle auch der Unterschied zu der bei 30 rund Grad liegenden Lufttemperatur ausgeglichen werden.
Und dann galt es auch noch im Gewühl und Gedränge der Mit-Enten, einen klaren Kopf und das Ziel "Boxerbrücke" vor Augen zu behalten. So strandete mancher "Pechvogel" trotz hilfsbereiter Menschen am Ufer gleich auf den ersten Metern, verhedderte sich hoffnungslos im Ufergestrüpp oder musste chancenlos hinterherpaddeln. Aus der Traum, zumindest unter den ersten Hundert den trichterförmigen Zieleinlauf zu erreichen, wo die Crew der Round-Tabler auf sie wartete, um sie der Reihe nach wieder einzusammeln.
Notar Sebastian Zander (Notariat Weinheim) behielt während der gut halbstündigen Show das Rennen genauestens im Auge und sorgte auch hinterher dafür, dass bei der Ermittlung der Sieger und Platzierten alles mit rechten Dingen zuging.
Ladies-Circle-Präsidentin Susanne Weidenauer, Round-Table-Präsident Sebastian Steffen und Bürgermeister Torsten Fetzner hatten die Rennenten mit dem Durchtrennen des mit Kabelbinder zusammengehaltenen "Big Packs" auf die gut 400 Meter lange Strecke geschickt. Im Wasser sorgten Taucher der DLRG als "ADAC-Engel für liegen gebliebene Enten" dafür, dass am Ende auch die letzte Ente wohlbehalten ins Ziel dümpelte.
"Ente 1276" bescherte dem Besitzer des dazugehörigen "Patenscheins" einen 500-Euro-Gewinn. Einen Lotus Grill XXL erschwamm Ente 2306, angesichts eines faltbaren Bollerwagens sorgte Ente 2532 für Jubel. Über eine Sonnenliege darf sich der Besitzer von Losnummer 2387 freuen, und ein halbes Jahr freie Mitgliedschaft beim Athletik Club 1892 gab’s für das fünftplatzierte Gummitier (1813).
Info: Alle Gewinnnummern sind im Internet unter www.entenrennen-weinheim.de zu erfahren. Die Preise können gegen Vorlage des Patenscheins innerhalb von einem Monat im Möbelhaus Jäger, Hauptstraße 191, in Birkenau abgeholt werden.