Theater unter der Zeder
"Die Brüder Hirsch" - Das Open-Air-Theater erzählt am Wochenende im kleinen Schlossparkt eine bewegende Geschichte.

Weinheim. (RNZ) Im kleinen Schlosspark, unter der ehrwürdigen Zeder, wird Geschichte lebendig: Das Weinheimer Kulturbüro präsentiert mit "Die Brüder Hirsch – mit allen Fasern des Herzens an der Heimat hängend" ein besonderes Theaterstück, das an zwei Sommerabenden die berührende Lebensgeschichte zweier jüdischer Brüder ins Zentrum rückt – Max und Julius Hirsch, Unternehmer, Bürger, Weinheimer.
In den 1920er- und 30er-Jahren führten die Brüder die größte Rosslederfabrik Deutschlands, engagierten sich in Vereinen, Politik und Kulturleben. Doch 1933 änderte sich alles. Als Juden wurden sie entrechtet, ausgegrenzt und schließlich zur Flucht gezwungen.
Das Stück von Jeanette Rosen verbindet Vergangenheit und Gegenwart: Der junge Max, Urenkel von Max Hirsch, kehrt 1991 aus den USA zurück nach Weinheim – im Gepäck nur die Memoiren seines Urgroßvaters. Was als formelle Übergabe beginnt, wird zur Spurensuche nach Identität und Zugehörigkeit.
Mit einer starken Besetzung (darunter Thomas Koob, Nicolas Laudenklos, Boris Ben Siegel, Nadine Adler und Gerd Buchleiter), eindrucksvoller Livemusik und sensibler Regie gelingt eine Inszenierung, die gleichermaßen anrührt, aufklärt und Erinnerungsarbeit leistet.
Begleitend zu den Heimattagen thematisiert das Stück die Frage: Was bedeutet Heimat – und wer darf sie für sich beanspruchen? Gleichzeitig macht es aufmerksam auf Spuren jüdischen Lebens in Weinheim, die bis heute sichtbar sind.
Die Vorstellungen finden unter freiem Himmel im kleinen Schlosspark statt, bei schlechtem Wetter wird eine Ausweichmöglichkeit bekannt gegeben.
Info: Samstag und Sonntag, 16. und 17. August, um 19.30 Uhr, im kleinen Schlosspark, Weinheim. Eintritt ab 20 Euro. Tickets unter: www.reservix.de.