Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Die kommende Spielzeit wird ganz klar politisch

Pläne des Pfalzbaus Ludwigshafen für die Saison 2017/18 vorgestellt

13.06.2017 UPDATE: 14.06.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 11 Sekunden

Tilman Gersch holt seine Essener Inszenierung von "Sophia, der Tod und ich" nach einem Roman von Thees Uhlmann in den Pfalzbau. Bild: Joachim Werkmeister/Stadt Ludwigshafen/dpa

Von Philipp Janke

Das Theater im Pfalzbau verspricht für die Saison 2017/18 ein hochkarätiges Angebot mit 86 Produktionen. Auch die Festspiele Ludwigshafen werden fortgesetzt: Vom 21. Oktober bis 9. Dezember finden in deren Rahmen 37 Vorstellungen statt, unter anderem vom Burgtheater Wien, dem Deutschen Theater Berlin und dem Schauspiel Essen.

Die "Burg" bringt einen Hauch von Wiener Charme mit, zu sehen sind Arthur Schnitzlers "Professor Bernhardi" (Regie: Dieter Giesing), Harold Pinters "Geburtstagsfeier" (Regie: Andrea Breth), Eugène Labiches "Affäre Rue de Lourcine" (Regie: Barbara Frey) und Yasmina Rezas "Bella Figura", inszeniert ebenfalls von Giesing. Die Berliner gastieren mit "Marat/Sade" von Peter Weiss, einem Stück, das unsere Haltung zur Demokratie hinterfragt.

Diese entschieden politische Linie zieht sich durchs gesamte Programm, sei es beim Bürgerprojekt "Woyzeck/Wut", bearbeitet von Elfriede Jelinek, beim Essener Gastspiel "Monsters of Reality/Die lebenden Toten" über den Rechtspopulismus oder bei "Macht und Widerstand" von Ilja Trojanow. Die Bielefelder Produktion "Istanbul" konfrontiert das Publikum mit dem Gedankenspiel, wie sich Deutsche als Gastarbeiter in der Türkei fühlen würden.

Auch das Tanztheater präsentiert sich wieder sehr vielfältig: Eingeladen wurden die Operans Danskompani aus Göteborg, die kanadische Compagnie Flak und das Nederlands Dans Theater. Zudem werden Tänzer der südafrikanischen Gruppe Dada Masilo erwartet.

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Ludwigshafens Intendant Tilman Gersch führt auch selbst Regie. Neben dem Bürgerprojekt "Woyzeck/Wut" holt er seine Essener Inszenierung von "Sophia, der Tod und ich" nach einem Roman von Thees Uhlmann in den Pfalzbau. Außerdem debütiert er im April 2018 im Pfalztheater Kaiserslautern mit Igor Strawinskys "The Rake’s Progress" als Opern-Regisseur, die musikalische Leitung übernimmt Uwe Sandner.

Kurz nach dem Sielzeitbeginn findet an zwei Wochenenden im September und Oktober das Festival "Offene Welt" statt. Dazu kommt "Malalai - Die afghanische Jungfrau von Orléans" als Koproduktion des Deutschen Nationaltheaters Weimar mit dem Schauspielhaus Bochum. Zudem zeigen junge Geflüchtete aus Ludwigshafen ihre Eigenproduktion "Crossing Borders", ein Beitrag zur Integration und Weltoffenheit.

Info: www.theater-im-pfalzbau.de

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