Heidelberger Klangforum

"Planungs-Unsicherheit ist heute leider die Regel"

Viele Unwägbarkeiten dirigieren inzwischen die Programme mit - Das Heidelberger KlangForum stelle ein Halbjahresprogramm vor

07.03.2018 UPDATE: 08.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 28 Sekunden

Walter Nußbaum (l) und J.Marc Reichow bei einer Probe. Foto: Barbara Hohenadl

Von Matthias Roth

Heidelberg. Es sei unmöglich geworden, heute schon definitiv zu sagen, was man gegen Ende des Jahres wirklich realisieren könne, so Dominique Mayr, Geschäftsführer des Heidelberger KlangForum im Gespräch. Das liege nicht am KlangForum selbst, sondern daran, dass auch große Festivals inzwischen lange Zeit verstreichen lassen, bis sie sich vertraglich festlegen.

So sei man dazu übergegangen, jeweils nur ein sicheres Halbjahresprogramm vorzustellen. Änderungen sind besonders in der zweiten Jahreshälfte möglich, denn Unwägbarkeiten dirigieren inzwischen die Programme mit. Man müsse planen, ohne genau zu wissen, wie viele und welche Künstler man letztlich für ein Werk braucht: Ein Dilemma, das einen Flut von nötigen Folgeentscheidungen ausbremst. "Solche Planungs-Unsicherheit ist heute leider die Regel."

Dennoch kann sich das bisher fixierte Programm sehen lassen: die Fortsetzung der Reihe "Musik im Kontext" zum Thema Film etwa mit der Sängerin und Schauspielerin Salome Kammer und Regisseur Edgar Reitz ("Heimat") am 15. März im Betriebswerk beim TankTurm.

In Zusammenarbeit mit Heidelberger Frühling und Schwetzinger Festspielen findet am 19. April ein Porträtkonzert mit dem Komponisten José María Sánchez-Virdu statt, der die Eröffnungs-Oper "Argo" für Schwetzingen schreibt.

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"Klangräume - Stadt" ist ein Projekt überschrieben, das von 22. bis 24. Juni in der Julius-Springer-Schule stattfindet und das Helmut Lachenmanns groß besetztes "Concertino" sowie György Kurtágs "...quasi und Fantasia" vorstellen wird. Dazu wird Lachenmann persönlich eine Einführung geben.

Zum 150. Geburtstag des Dichters Stefan George wird das KlangForum am 1. Juli Arnold Schönbergs Liederzyklus "Das Buch der hängenden Gärten" beitragen. Es singt Truike van der Poel, begleitet von J.Marc Reichow. Durchgängiger Programmfaden wird auch Bernd Alois Zimmermann sein, der vor 100 Jahren geboren wurde. Reichow, langjähriger Pianist des Ensemble aisthesis, ist übrigens neben dem Ensembleleiter Walter Nußbaum zum zweiten Künstlerischen Leiter im KlangForum berufen worden.

Zum 9. Literatursommer wird das KlangForum u.a. Werke von Schnebel und Rihm beitragen (11. und 12. Juli), und im September Dániel Péter Birós "Spinoza"-Komposition in Heidelberg spielen.

Die größten Herausforderungen seien aber eine Konzertreise nach New York und Kanada in Mai sowie die Uraufführung der Oper "Das Jagdgewehr" von Thomas Larcher bei den Bregenzer Festspielen im August, so Mayr. Auch nach Zürich sei man eingeladen. Fest stünden daneben das traditionelle Weihnachtskonzert sowie Auftritte bei der Gesellschaft für Neue Musik Mannheim und im Heidelberger Haus der Astronomie.

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