Im Frühling geht es von einem Festival ins Nächste
Die diesjährigen Schwetzinger Festspiele stehen unter dem Motto "Übergänge" - Gespräch mit der Künstlerischen Leiterin Heike Hoffmann

Das Schwetzinger Schloss mit Garten aus der Vogelperspektive. Archiv-Foto: Kay Sommer
Von Matthias Roth
Schwetzingen. Sie habe - anders als ihre Vorgänger - keine Berührungsangst mit dem Heidelberger Frühling, so die Künstlerische Leiterin der Schwetzinger Festspiele, Heike Hoffmann, im Gespräch. Auch wenn Teile des Programms beider Festivals ähnlich seien, wären die Unterschiede doch offensichtlich: Während man beim "Frühling" keine Oper machen könne, seien romantische Orchesterwerke in Schwetzingen nur schwer zu realisieren. Die Räumlichkeiten würden einiges unmöglich machen, aber dafür Möglichkeiten bieten für Ungewöhnliches.
Ihr käme es bei der Programmgestaltung auch mehr auf inhaltliche Aspekte an als auf Äußerlichkeiten - da fühle sie sich dem "Frühling" eher verbunden, als dass sie ihn als Konkurrenz empfinde. Es sei sogar eine partielle Zusammenarbeit durchaus denkbar: Für den Spielplan 2018 habe sich etwa ergeben, dass eine Art Übergang zwischen den beiden Festivals stattfinden könne, denn das KlangForum Heidelberg gestaltet im Abschlusswochenende des "Frühlings" am 19. April ein Porträtkonzert des spanischen Komponisten José María Sánchez-Verdú in der Peterskirche Heidelberg, der zur Eröffnung der Festspiele in Schwetzingen das Musikdrama "ARGO" schuf, das am 27. April unter der Leitung des Komponisten im Rokokotheater uraufgeführt wird.
Neben einer weiteren (halbszenischen) Oper von Antonio Salieri zu Pfingsten und einem einmaligen Gastspiel aus Berlin mit Purcells "Fairy Queen" unter Rinaldo Alessandrini am 26. Mai gibt es wieder Streichquartett-Matineen, vier Klavierabende, vier Konzerte mit Vokalmusik sowie die Programme der ARD-Preisträger, der Hofmusik- und der Orchesterakademie. Außerdem ist eine "Musik im Garten" mit dem Saxofonquartett Xsasax oder eine Produktion der Tiroler "Musicbanda Franui" mit dem Puppenspieler Nikolaus Habjan im Angebot. Mehrere Konzerte finden auch in Schwetzinger Kirchen sowie im Dom zu Speyer statt.
Nach der ersten, erfolgreichen Festivalsaison in der Spargelstadt setzt Heike Hoffmann auch 2018 bei 57 Veranstaltungen weniger auf "große Namen" als vielmehr auf Künstler, die bereit sind, in Schwetzingen besondere Programme zu realisieren, die sonst nirgendwo zu hören sind: "Nur Einzigartigkeit schärft das Profil eines Festivals", meint Hoffmann.
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Info: www.swr.de/swr-classic



