Farbenfroh und poetisch
Stephanie Abben stellt mit "between nowhere" in der Heidelberger Galerie p 13 aus
Von Heide Seele
Heidelberg. Sie ist nicht zum ersten Mal in dieser Galerie zu Gast, und deshalb ruft nicht nur ihre Handschrift Wiedersehensfreude hervor, sondern auch das eine oder andere Bild. Man sieht nicht nur, was man weiß, sondern liebt gewöhnlich auch nur das, was man kennt, wobei man Bilder natürlich nicht lieben, aber manchmal mit ihnen leben muss. Viele Kunstenthusiasten hatten sich auf den Weg in die idyllische Pfaffengasse 13 gemacht, wo Stephanie Abben Arbeiten zeigt, die dazu anregen, sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur zu beschäftigen, den beiden Konstanten in ihrem Schaffen.
Die Bilder sind formschön, farbfroh und poetisch dazu. Der Mensch tritt in Form seiner Behausungen auf, nicht als Person. Er ist als derjenige in Aktion, der für Eingriffe ins Gewachsene verantwortlich ist, und die sind manchmal recht schmerzlich zu spüren. Das leuchtend-saftige Grasgrün der Natur macht der Malerin so leicht keiner nach. Es lässt Frische und Leichtigkeit assoziieren und ist ein Labsal fürs Gemüt. Eindeutigkeit wird vermieden, Anklage ohnehin.
Es ist die vierte Ausstellung in sechs Jahren, die Stephanie Abben bei p13 zeigt, und wieder balanciert sie auf dem gar nicht so schmalen Grat zwischen Gegenstand und Abstraktion. In ihrer bewährten Technik malt sie mit Öl auf Leinwand, und neben ihrer Malerei setzt sie auch die Spritzpistole und den Spachtel ein, nicht nur den Pinsel. Widerborstig wirkt diese Malerei, nicht gefällig, denn sie drückt schon mal die Farbe, die den Betrachter spontan anspricht, direkt aus der Tube auf die Fläche und verbindet so die einzelnen Töne auf vehemente Weise. Ihre Farben sind von vitaler Aussagekraft. Besonders das erwähnte Grün mit seiner naturhaft bestimmten Bedeutung lässt Stephanie Abben wild wuchern.
Sie geht hier betont pastos vor und kontrastiert damit die lasierenden Flächen. Sie versteht sehr große Formate zu bewältigen wie zum Beispiel beim Swimmingpool, deutet unterschiedliche Klimazonen an verschiedenen Orten an und setzt auf Kontraste beim Wellness-Spaß vor den ärmlichen Behausungen. Allemal spielt das Vegetative eine bedeutende Rolle. Es ist nicht zu übersehen, wie gerne Stefanie Abben experimentiert.
Die Künstlerin, in deren Werk Kristina Hoge gewohnt kenntnisreich einführte, setzt in ihrer ganz eigenen Art von Landschaftsmalerei häufig auf eine Formensprache, die den Betrachter zur Auseinandersetzung auffordert, und es ist nicht zu übersehen, dass Abben von der informellen Malerei herkommt.
Eine Wurzel bildet da den Mittelpunkt eines Großformats, und man entdeckt viel Abgründiges, das zum Reflektieren einlädt, sei es in inhaltlicher oder formaler Hinsicht, und auch ein Hauch des Absurden ist zu entdecken.
Info: Die Ausstellung von Stephanie Abben in der Galerie p 13 in Heidelbergs Pfaffengasse 13 läuft noch bis 21. Mai.