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Prozess in Hamburg

Mutter soll hinter Entführung der eigenen Kinder stecken

Einige getrennte Eltern streiten über das Recht auf die Kinder. Dieser Fall ist aber extrem. Eine Mutter steht jetzt vor Gericht. Sie soll den Auftrag zur Entführung ihrer Kinder gegeben haben.

11.07.2025 UPDATE: 11.07.2025 15:07 Uhr 1 Minute, 9 Sekunden
Prozessbeginn wegen mutmaßlicher Kindesentführung
Die Frau in der Mitte heißt Christina Block und steht wegen Kindesentführung vor Gericht.

Hamburg (dpa) - Dass Eltern nach der Trennung um die Kinder streiten, kommt leider vor. Beim wem die Kinder leben sollen, ist ein typisches Streitthema. Meist findet sich dann eine Regelung, mit der alle einverstanden sind.

Dieser Fall ist aber so ungewöhnlich und extrem, dass darüber sogar Reporter berichten. Denn eine Mutter wird beschuldigt, im Streit um die Kinder ein Verbrechen begangen zu haben. Am Freitag begann in der Stadt Hamburg die Gerichtsverhandlung gegen die Frau. Sie heißt Christina Block und ist dort ziemlich bekannt. Denn sie kommt aus einer reichen Familie. 

Überfall in Dänemark

Der Vorwurf lautet: Christina Block soll den Auftrag erteilt haben, ihre beiden jüngsten Kinder entführen zu lassen. Die lebten damals bei ihrem Vater im Nachbarland Dänemark. Zuvor hatten die Eltern schon jahrelang darüber gestritten, wer das Sorgerecht für die vier Kinder bekommt.

In der Silvesternacht 2023 sollen dann mehrere Männer den Vater in Dänemark überfallen haben. Sie hätten die Kinder im Alter von 10 und 13 Jahren entführt, heißt es ist der Anklage. Die Kinder waren dann nur wenige Tage bei der Mutter. Ein Gericht entschied: Sie gehören zurück zum Vater. Da sind sie auch jetzt noch.

Mutter bestreitet Vorwürfe

Am ersten Tag des Prozesses sagte der Anwalt von Christina Block: Die Vorwürfe stimmten nicht. Sie habe keinen Auftrag zur Entführung erteilt und sei nicht schuldig. Stattdessen habe der Vater ihr jahrelang den Kontakt zu Tochter und Sohn verweigert.

Christina Block ist nicht die einzige Angeklagte. Auch ihr Freund steht vor Gericht, als mutmaßlicher Helfer bei der Tat. Weil der ein bekannter Fernseh-Moderator war, ist das Interesse an dem Fall noch größer geworden. Auch dessen Anwalt bestritt die Vorwürfe.

Das Gericht versucht jetzt, die Wahrheit herauszufinden. Das wird viele Monate dauern. Denn es sollen eine Menge Zeugen befragt werden, und der Fall ist kompliziert.

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