Hintergrund - Vier Tipps für junge Eltern

16.07.2020 UPDATE: 16.07.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

Vier Tipps für junge Eltern

Wenn man ungeplant schwanger wird, ploppen plötzlich ganz viele Fragen auf: Will ich das Kind überhaupt behalten? Kann ich dann noch meine Ausbildung fertig machen? Und wie komme ich mit Kind über die Runden? Das Zeitjung-Team hat wichtige Infos für werdende und junge Eltern gesammelt.

1. Schule mit Kind: Wegen einer Schwangerschaft kann Dich niemand von der Schule werfen. Andererseits kannst Du, solange Du schulpflichtig bist, deswegen auch nicht einfach die Schule abbrechen. Der Mutterschutz beginnt sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und endet meistens acht Wochen danach. In dieser Zeit musst du nicht zur Schule gehen. Du kannst aber, wenn du keinen Stoff verpassen möchtest. Nach der Geburt haben Schüler ein Recht auf Elternzeit (siehe auch Nummer 3). Und ab dem ersten Geburtstag hat jedes Kind einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz.

2. Ausbildung mit Kind: Machst Du eine betriebliche Ausbildung, kannst Du nach der Geburt Deines Kindes Elternzeit nehmen. Dadurch kann man seine Arbeitszeit für maximal drei Jahre ab der Geburt verringern oder Pausen einlegen. Dein Arbeitgeber kann Dir in dieser Zeit nicht kündigen. Die Dauer der Elternzeit musst Du am Anfang festlegen, zumindest für die ersten zwei Lebensjahre Deines Kindes. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Allerdings kann es dann etwas länger dauern, bis Du fertig damit bist.

3. Wo kann ich mir Hilfe holen? Klar, Familie und Freunde sind in schwierigen Situationen oft die ersten Ansprechpartner. Manchmal reicht das aber nicht, und man fühlt sich mit einer Entscheidung allein gelassen. In diesem Fall kannst Du Dich zum Beispiel an das anonyme Hilfetelefon für Schwangere in Not unter der Nummer 0800 / 40 40.020 wenden. Mehr Infos dazu gibt es im Internet unter www.geburt-vertraulich.de. Das Elterntelefon berät ebenfalls anonym unter der Nummer 0800 / 111 0.550. Außerdem kannst Du jederzeit bei Schwangerschaftsberatungsstellen wie "Pro Familia" oder "Caritas" anfragen.

4. Wo bekomme ich finanzielle Unterstützung? Für Schwangere, werdende Väter und junge Familien gibt es finanzielle Hilfen vom Staat. Die Bundesstiftung Mutter und Kind leistet zum Beispiel Starthilfe für Schwangere und Mütter in Notlagen. Während der Ausbildung oder dem Studium kann man unter Umständen auch Bafög und Elterngeld bekommen. Außerdem erhält jede Familie – egal wie viel man verdient – für jedes Kind einen festen monatlichen Betrag: das Kindergeld. Bei Geldfragen kannst Du Dich immer auch an Schwangerschaftsberatungsstellen und an das Arbeits- oder das Jugendamt wenden. (man)