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29.03.2022 UPDATE: 29.03.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 26 Sekunden

Sandhausen. (luw) Die ersten Reaktionen der Bürger auf die "Variante Verwaltung" zur Erweiterung des SV Sandhausen (SVS) waren positiv. Zugleich ergaben sich mehrere Nachfragen an die Gemeindeverwaltung.

> Michael Weiß fragte angesichts des laut SVS erforderlichen Umbaus des bestehenden Stadions, ob der Club mit der nun vorgestellten Variante zufrieden sei und was mit den Plänen eines Stadionneubaus – gegebenenfalls in einem anderen Ort – geschehe. Darauf erklärte Bürgermeister Hakan Günes, dass die Neubau-Idee des SVS "aus wirtschaftlicher Sicht absolut nachvollziehbar" sei. Jedoch sei die aktuelle Planung mit einer finanziellen Beteiligung der Gemeinde "kommunalrechtlich schlichtweg nicht möglich". Zudem forderte Günes ein "klares Bekenntnis" des Vereins, bevor die Variante infolge eines Grundsatzbeschlusses umgesetzt werde.

> Rolf Schneider, Mitglied der Bürgerinitiative "Pro Waldschutz" (BI) und Zweiter Vorsitzender der Turngemeinde (TG), fragte, ob der nun im Waldschutzgebiet geplante Sportplatz nicht weiter nördlich gebaut werden und dafür ein Teil des Sonnenwegs versetzt werden könnte. Günes entgegnete, dass man das Ortsbild von Süden kommend so wenig wie möglich beeinträchtigen wolle. Er erinnerte an die Bedeutung des Sonnenwegs insbesondere für Bewohner des nahen Pflegeheims. Zu Schneiders Sorge, der SVS könnte in der Folge später einmal Anspruch auf noch mehr Fläche im Schutzgebiet erheben, sagte Günes: "Wir würden im Gemeinderat klar kommunizieren, dass der SVS von dem Baurecht an dieser Stelle keinen Gebrauch mehr machen sollte."

> Anton Hofmann, Vorstandsmitglied des SC Sandhausen, bezeichnete die neue Variante als "grundsätzlich sehr ansprechend". Er fragte aber, ob die auf das heutige FC-Gelände zu verlagernden Tennisplätze nicht zu nah an der Bebauung seien. Schließlich gebe es schon jetzt immer wieder Klagen über den Lärm seitens der Anwohner. Der Rathauschef erinnerte aber daran, dass genau dort derzeit Fußball gespielt werde – und dabei handele es sich um eine "geräuschintensivere" Sportart als Tennis.

> Monika Hack, BI-Mitglied, fragte mit Blick auf die Waldfläche südlich des Stadions, ob sich diese der SVS als "eine Art Vorrat für weitere benötigte Parkplätze" vorbehalte: "Das wäre ja ein wunderbarer Vorwand, um Wald abzuholzen". Günes sagte, dass er dies aktuell nicht beantworten könne. Das gelte es zu untersuchen und mit anderen Vereinen zu besprechen. "Es kann sein, dass wir am Ende zum Ergebnis kommen, dass man sich für 20, 30 oder 40 Parkplätze entscheidet."