Hintergrund Roma Ukraine

30.03.2022 UPDATE: 30.03.2022 06:00 Uhr 45 Sekunden

> Zwischen 50.000 und 300.000 Roma leben in der Ukraine, genaue Zahlen gibt es nicht. Wie andere Menschen im Land fliehen sie vor dem Bombenterror. Allerdings gibt es immer wieder Berichte, dass Roma an den Grenzen zu Staaten wie Polen oder Moldau nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen passieren können. Auch die betroffene Roma-Gruppe berichtet über solche Diskriminierungen, sagt Dotschy Reinhardt vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. "Allerdings wird bei ihnen aufgrund der Zuordnung zur Minderheit der Roma die ukrainische Staatsangehörigkeit in Zweifel gezogen, wenn nicht gar abgesprochen. Rassistische Fremdzuschreibungen sind die Grundlage von Antiziganismus."

Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, hat nun DB-Vorstandsvorsitzenden Richard Lutz um ein Treffen gebeten. Auch der neue Beauftragte der Bundesregierung gegen Antiziganismus, Mehmet Daimagüler, soll dabei sein. "Diese Ungleichbehandlung bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine ist völlig inakzeptabel und darüber hinaus rechtswidrig", so Rose im Gespräch mit der RNZ. "Da uns ein ähnlicher Vorfall aus Berlin berichtet wurde, haben wir die begründete Sorge, dass es sich hier nicht um einen Einzelfall handelt, sondern dass die Ungleichbehandlung von Geflüchteten durch Mitarbeiter der DB-Sicherheit System hat." Geflüchteten müsse die gleiche Unterstützung zukommen. oka