Info Komplexlager 12

08.05.2015 UPDATE: 18.05.2015 21:00 Uhr 47 Sekunden

Das "Komplexlager 12" ist Teil des Stollensystems unter den Thekenbergen bei Halberstadt im Vorharz. Von 1944 an mussten KZ-Häftlinge unter Lebensgefahr den Berg aushöhlen, weil die Nazis dort Flugzeugteile bauen wollten.

Nach der Befreiung 1945 wurde das Areal zunächst "versiegelt". 1975 begann die Nationale Volksarmee (NVA), etwa die Hälfte des mit einem Gleisanschluss versehenen Stollens auszubauen, der in Gänze rund 1300 Meter lang und 500 Meter breit ist.

Das "Komplexlager 12" gilt als das größte unterirdische Lager der DDR. Die andere Hälfte des Stollens ist bis heute weitgehend in dem ungesicherten Zustand von 1945. Dort gibt es eine Gedenkstätte. Die NVA lagerte meist in rund hundert Meter langen Kammern Munition. Etwa 30 Kammern standen dafür zur Verfügung. Die Bruttolagerfläche betrug knapp vier Hektar, die Wege in dem ausgebauten Teil kommen in Summe auf eine Länge von gut sieben Kilometern.

Gelagert wurde dort unter anderem Munition für Panzer, Geschosswerfer und Panzerfäuste sowie Minen und Granaten. Die Anlage unter Tage war gut ausgestattet. Strom, Wasser, Heizung und Diesel reichten für drei Monate und rund 250 Menschen. Bis 1994 betrieb die Bundeswehr die Anlage, dann versuchten mehrere Eigner ihr Glück mit dem Gelände. Heute kümmert sich ein Insolvenzverwalter darum. Einige alte Gebäude über Tage sind vermietet, der Großteil zerfällt jedoch.