Hintergrund: Schwimmbad Music-Club
1979: Der Schwimmbad Musik-Club wird gegründet. Das Konzept: Live-Musik, aber auch regulärer Diskobetrieb. Von Anfang an bekam der Club nie irgendeine finanzielle Förderung seitens der Stadt Heidelberg. In den nächsten Jahrzehnten führte dieser Umstand immer wieder zu Kontroversen mit Kultureinrichtungen, die sehr stark von der Stadt subventioniert werden, wie beispielsweise der Karlstorbahnhof.
1984: Der gebürtige Südtiroler Günther Fanton - er starb im März 2004 überraschend mit 59 Jahren an den Folgen eines Unfalls - hatte kurz zuvor den Club übernommen, nun stößt sein Neffe Gerhard Niedermair dazu. Die "Ära Niedermair" ist die längste und auch ruhmreichste, sie sollte bis 2008 dauern. In dieser Zeit hat der Betrieb bis zu 70 Angestellte. Ab Mitte der 1980er Jahre treten Bands auf, die später weltberühmt werden sollten: Green Day, Soundgarden, Lemonheads, Guano Apes, Fury in the Slaughterhouse, Wir sind Helden, Reamonn, Sportfreunde Stiller oder Die Fantastischen Vier. In den späten 80ern und den 90ern fühlten sich im Schwimmbad-Club vor allem Fans alternativer Musik zu Hause.
15. November 1989: Die noch unbekannte Grunge-Band Nirvana aus Seattle mit ihrem Sänger Kurt Cobain gastiert im Schwimmbad-Club. Der Freiburger Musikjournalist Joachim Schneider, der den Auftritt miterlebte, berichtet, dass damals nichts darauf hindeutete, "dass man die größte Rockband der neunziger Jahre auf ihrer ersten Europa-Tour gesehen hat".
2004: Der gebürtige Belgier Guy Dechandol übernimmt die Geschäftsführung im Schwimmbad-Club.
2007: Aus betriebswirtschaftlichen Gründen werden die Konzerte zugunsten von Partys zurückgefahren. Drei Jahre später wird das revidiert.
2008: Niedermair steigt auch als Teilhaber des Schwimmbad-Clubs aus, er konzentriert sich fortan auf die Lounge in der Print Media Academy. Seine Anteile verkauft er an Joachim Kloé und Helmut Heid ("Musikfabrik Nachtschicht"); zwei Jahre später trennen sich Kloé und Dechandol, der nun alleiniger Geschäftsführer ist.
2010: Zur Fußball-WM in Südafrika gibt es erstmals den großen Public-Viewing-Bereich im Garten mit Großleinwand - neben dem der Halle 02 der einzige in Heidelberg. Nach der WM eröffnen die Strandbar "Heidelbeach" und der Biergarten "Heidelgarden". Zeitgleich wird auch die Traditionsdisco "Blue Fish" renoviert, und die schicke Bar "Penthouse" wird fertig.
2014: Die erste "Heidelwiesn", ein Oktoberfest im "Heidelgarden", wird eröffnet. hö