Hintergrund Hebammenreformgesetz Heidelberg

25.05.2024 UPDATE: 24.05.2024 04:00 Uhr 52 Sekunden

> Das Hebammenreformgesetz wurde 2019 beschlossen. Die früher dreijährige Ausbildung zur Hebamme wurde damit 2020 durch ein duales Studium der Hebammenwissenschaften ersetzt. Das duale Studium hat einen hohen Praxisanteil, es ist allerdings wissenschaftlicher ausgerichtet als die Ausbildung. So lernen die Studierenden etwa, wie sie Studien auswerten und beurteilen können.

> Ziel des Gesetzes ist zum einen die Umsetzung der Berufsanerkennungsrichtlinie der EU. Das ermöglicht den Hebammen größere Flexibilität. Sie können etwa einen Master, auch im Ausland, machen oder in einem anderen Land als Hebamme praktizieren. Zum anderen soll die Reform den Weg zur Hebamme moderner und attraktiver gestalten. Seit Jahren herrscht ein Fachkräftemangel in dem Bereich.

> Die Arbeitsbelastung im Verhältnis zum Gehaltsniveau ist im Hebammenberuf sehr hoch. Der Deutsche Hebammenverbund hat in einer Studie gezeigt, dass 70 Prozent der ausgebildeten Hebammen in Teilzeit, nicht mehr im Kreißsaal oder gar nicht mehr als Hebamme arbeiten. Als Grund dafür wurde vor allem die hohe Belastung durch Zeitmangel und personellen Notstand genannt. Nicht alle Hebammen arbeiten also im Kreißsaal: Von den freiberufliche Hebammen beispielsweise bieten nur etwa 4500 auch Geburtshilfe an, viele konzentrieren sich auf die Vor- und Nachsorge.

> Die Zahl aller berufstätigen Hebammen – also in Kliniken oder Geburtshäusern festangestellte sowie freiberufliche Hebammen – ist seit 2010 kontinuierlich auf knapp 28.000 im Jahr 2022 angestiegen. Die darin erfasste Zahl der freiberuflichen Hebammen war 2022 mit etwas mehr als 18.000 Hebammen ebenfalls so hoch wie nie zuvor. asa

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