Hintergrund "Fuchsbau"
Viele Positionen, die die Strassers vertreten, werden unter anderem von Landwirten und Jägern anders gesehen. Blutige Filmszenen von Schliefanlagen stammen in der Regel aus Osteuropa und sind schon älter. Die wenigen Schliefanlagen, die in Deutschland nur von Jagdverbänden betrieben und veterinärmedizinisch überwacht werden, lassen einen Kontakt zwischen Fuchs und Hund nicht zu und dienen der tierschutzgerechten Ausbildung der Hunde. Gearbeitet wird mit zahmen Füchsen, die an den Kontakt mit Mensch und Hund gewöhnt sind. Die Anlagen wurden im Rahmen von Gerichtsverfahren als tierschutzkonform bestätigt, heißt es vonseiten der Jagdorganisationen.
Tatsächlich gibt es im Kraichgau Jäger, die Füchse wenig jagen, aus Sympathie oder weil diese "die Mäuse klein halten" würden. Es gibt aber auch Erfahrungsberichte von Rehkitz- und Frischlingsrissen bei Wildschweinen durch Füchse. In wenig strukturierten Revieren mit großen Landwirtschaftsflächen und kaum natürlich entstandenen Versteckmöglichkeiten könne eine hohe Fuchsdichte das Verschwinden von Rebhuhn, Fasan, Hasen und manchen Singvögeln zusätzlich verstärken, weil diesen Arten Unterschlupf fehlt und Fleischfresser die leichte Beute wählen. Ähnliches lässt sich auf diverse Greifvögel übertragen. In Streuobstwiesen sind es oft Eulen, Käuzchen und andere Kleinräuber, die, neben dem Fuchs, Mäuse dezimieren.
(Mäuse-)Gifte auszubringen unterliegt strengen Auflagen. Dass nur noch hauptberufliche Jäger auf die Jagd gehen, dazu fehlt es unter anderem an Personal und Geld. Auch lohnt ein genauer Blick auf die Populationsdichten der Füchse, die im Lauf der vergangenen Jahre konstant hoch waren. So hoch, dass sich manchenorts, darunter auch in der Kurpfalz, wieder Krankheiten wie die Räude verbreiten – als reduzierende Faktoren neben dem Tod durch Verkehr, Witterung und Jagd. (tk)