Die Antwort auf den mysteriösen Stein ist gefunden

30.01.2022 UPDATE: 31.01.2022 06:00 Uhr 42 Sekunden

Waibstadt-Daisbach. (wig) Alles klar: "Es ist ein Ofenstein, und zwar ein besonders schönes Stück" – Alexander Speer, Ortsvorsteher von Dühren, konnte das Rätsel um den in Daisbach gefundenen eigenartigen Stein lösen. Der dreizackige Stein sei einst als Ofenstein für einen dreibeinigen "Kanonenofen" verwendet wurden, wusste Speer als Erklärung. In früheren Zeiten, als die gusseisernen Öfen zur Holzfeuerung noch auf Holzböden standen, seien Steine als Untersatz zum Schutz gegen Erhitzung des Bodens und somit als Brandschutz unter die Öfen gestellt worden.

Die Ofensteine waren hauptsächlich im 18. Jahrhundert weit verbreitet und oft auch mit kunstvollen Verzierungen versehen, darunter Blumenornamente oder die Handwerkerzeichen. Später, nach Aufkommen von Kohle- oder kompakteren kleinen Öfen, wurden Kanonenöfen – und damit auch Ofensteine – nicht mehr benötigt. Manche der verzierten Steine wurden erhalten und vermauert. Ein sehr schönes, mit einer Brezel verziertes Stück aus dem Jahr 1790 befindet sich beispielsweise in der Scheunenmauer der Familie Schnieders in der Daisbachtalstraße.

Für die Verwendung des dreizackigen Ofensteins hat Alexander Speer auch gleich eine Idee: "Besorgt Euch einen historischen Kanonenofen für die Heimatstube und stellt ihn auf den Stein, das sieht gut aus."